Poor Isa – Dissolution Of The Other (Aspen Edities, 01.09.2023)

Poor Isa sind ein Duo bestehend aus Frederik Leroux (Banjo, Woodblocks, Voice, Thunderdrums) und Ruben Machtelinckx (Banjo, Woodblocks, Voice), die zusammen schon einige Zeit spielen und einige Alben veröffentlicht haben. Auf ihrem neuesten Streich widmen sie sich wieder mehr der Improvisation und dementsprechend sind genau zwei Stücke entstanden, die das Album füllen.

In ihrem Klang setzen sie vor allem das Banjo ein, das gezupft und angeschlagen wird und aus dem auch Akkorde perlen. Dies geschieht in reiner, also unverfremdeter Form ebenso wie in manuell oder elektronisch manipulierter.

In „Figures“ kreiert eine wiederkehrende, sehr schöne und melancholische Melodie die Stimmung. Immer wieder arbeitet sich diese voran, verschwindet dann in verfremdeten Klängen oder seltsamen, aber passenden Klängen aus den „Woodblocks“, taucht dann aber immer wieder auf. Hier wird viel mit Hall gearbeitet, aber die wichtigsten Bestandheile sind die klaren Klänge des Banjos und die Stille. Denn immer wenn das Stück sich wandelt, ausbricht oder im Chaos zu versinken scheint, ist wenige Sekunden Stille und dann setzt die Melodie wieder ein. Ein wunderbar betörendes Stück.

„Drifter“ beginnt mit versprenkelten Perkussionsklängen und elektronischem Rauschen. Erst nach gut 4 Minuten wird diese surreale Klangskulptur durch unheilvolle schwebende Klänge ersetzt. Es mischen sich Saitenklänge ein und der droneartige Sound brennt sich langsam immer tiefer in die Hörgänge. Es steht kein Synthesizer oder keine Elektronik bei den verwendeten Instrumenten, also wurden diese bombastischen Sounds vermutlich mit den Windblocks erzeugt. Das Stück baut eine unglaublich packende Atmosphäre auf, irgendwo zwischen experimenteller Perkussion und Dronemusik.

Insgesamt ein sehr experimentelles, aber trotzdem gut hörbares Album mit sehr entspannender Musik.

 

https://rubenmachtelinckx1.bandcamp.com/

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