Trevor Rabin – Rio (InsideOut Music, 06.10.2023)

Manchmal gibt es so Sachen, an die mag man gar nicht so wirklich ran mag, da man gewisse Bilder davon im Kopf hat. Und dann überraschen sie einen doch positiv. So geschehen bei „Rio“ von Trevor Rabin.

Der Südafrikaner erlangte vor allem Berühmtheit als Gitarrist in der Stadiorock-Phase von Yes in den 80ern und als Soundtrack-Komponist vor allem für die Actionfilme von Jerry Bruckheimer. Definitiv ein Mann mit einer großen Vita.

„Rio“ ist sein erstes Soloalbum mit Gesang seit 1989. Damit hebt sich die Platte stark von ihrem instrumentalen Vorgänger von 2012 („Jacaranda“) ab. Und das ist auch gut so. Denn das gute Stück ist ein wirklich feines Stück voller toller Instrumentalarbeit, verpackt in schmissige Melodic-Rocksongs. Dabei schwingt in Nummern wie der grandiosen Eröffnung „Big Mistakes“ oder „Push“ große AOR-Kunst á la Journey genauso mit wie verspielte Prog-Parts, die natürlich durchaus an Rabins Yes-Phase erinnern.

Ergebnis ist eine rund 55-minütige, funkensprühende Platte, die jede Menge positive Stimmung verbreitet, in die man sich fallen lassen kann. Dabei legt Travor Rabin gar keinen Wert auf ein bestimmtes Genre und spielt einfach das, auf was er Laune hat. Sei es etwas Country & Western („Goodbye“), ein Hauch von Jazz hintenraus („Paradise“) oder er verarbeitet auch mal sein südafrikanisches Erbe („Egoli“). „Rio“ ist im Ganzen doch angenehm gitarrenlastig und der Mann lässt es gerne auch mal ordentlich laufen, wie beim wild losrockenden „Thandi“. Oder man versteigt sich gleich in symphonische Anklänge, wie beim atmosphärischen „Oklahoma“.

Was trotz der zahlreichen Schattierungen bleibt, ist die klangliche Eleganz, welches sämtliche Stücke umschwebt und massiv bereichert. Dabei mag nicht jedes Stück gleichsam begeistern, aber als Ganzes ist „Rio“ ein bemerkenswertes Stück Musik.

 

Trackliste:
1. Big Mistakes
2. Push
3. Oklahoma
4. Paradise
5. Thandi
6. Goodbye
7. Tumbleweed
8. These Tears
9. Egoli
10. Toxic

 

 

Photo-Credit: Hristo Shindov

 

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