The Damned – Damned Damned Damned (BMG/ADA, 17.02.2017)

40 Jahre ist es her, dass der Punk das vereinigte Königreich durchrüttelte. Innerhalb eines Jahres erschienen das Debüt von The Clash, „Never Mind The Bollocks“ der Sex Pistols und einer Ladung anderer Bands, die man mittlerweile (wahrscheinlich zu Recht) vergessen hat. Und natürlich auch der erste Langspieler von The Damned. Dieses Quartett war sogar schon ein paar Monate früher dran als die beiden genannten, mit denen man die Speerspitze der neuen Bewegung bildete.

Passend zum Jubiläum wird „Damned Damned Damned“ jetzt von der BMG neu aufgelegt. Und zwar in der Reihe „Art of the Album” auf CD und LP. Uns fiel die CD-Version in die Hände und die kommt im Hardcover-Digibook daher. Sieht schick aus und bietet interessanten, gedruckten Inhalt. Das umfangreiche Booklet enthält neben zahlreichen Bildern von damals Liner-Notes und Infos zur Entstehung der Musik, zur Produktion und dem ganzen Drumherum. Und das schön punkig im DIY-Look aufbereitet. Kann sich durchaus sehen lassen.

In Sachen Musik konzentriert man sich rein auf das Originalalbum. Überflüssige Bonustracks, die eh keiner wirklich braucht: Fehlanzeige. Einfach eine halbe Stunde ursprünglicher, britischer Punkrock. Schmutziger Rock’n’Roll direkt von der Straße. Texte aus der Gosse über Sex, Spaß und andere unanständige Dinge – aber natürlich auch mit eine Wagenladung Sozialkritik. Das muss damals wie ein Musik gewordener Molotow-Cocktail geklungen haben.

Heute würde damit man wohl niemand mehr wirklich hinter dem Ofen hervor locken. Aber die Mucke hat auch anno 2017 unleugbar ihren Charme. Captain Sensible, Dave Vanian & Co. waren keine Stümper. Das Image vom nichts könnenden Rumepl-Punk kam erst später. Dafür hatte man den Dreh raus euphorische, knackige und betont ruppige Songs zu schreiben. Die Wurzeln vom Garage Rock der 60er oder US-Truppen wie den Stooges hört man deutlich und man trieb es hier auf die Spitze. Gerade die flotten Nummern wie „Neat Neat Neat“, „New Rose“, „I Fall“ oder das abgefuckte „So Messed Up“ lassen die Mundwinkel steil nach oben gehen.

Nicht gerade alle Songs sind dabei für die Ewigkeit bestimmt. Aber als Meilenstein kann man das Debüt von The Damned schon sehen. Vor allem da es durchaus für die späteren Jahre stilprägend war. Mit dieser schicken Edition macht man keinen Fehler!

Trackliste:
1. Neat Neat Neat
2. Fan Club
3. I Fall
4. Born To Kill
5. Stab Yor Back
6. Feel The Pain
7. New Rose
8. Fish
9. See Her Tonite
10. 1 of The 2
11. So Messed Up
12. I Feel Alright

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