Sleaford Mods – Eton Alive (Extreme Eating, 22.02.2019)

Die Sleaford Mods aus Nottingham klingen wie alte Opas auf Speed, die über die Welt schimpfen, bildlich gesprochen mit Gehstock als Drohgebärde in der Hand – vorgetragen in breitem East-Midlands-Akzent. Unterstützt werden sie durch eine fette Baseline – that’s it.

Das ganze nennen sie dann selbst “Electronic Munt minimalist punk-hop rants for the Working class”.

Vor den ersten Erfolgen als Band haben sie die Härte des englischen Staats und den Folgen von Maggy Thatcher zu spüren bekommen und quasi von wechselnden Aushilfsjobs und Sozialhilfe – also ganz unten – angefangen Musik zu machen.

Eton ist als das Elite-College des Königreichs bekannt, einige Reiche und Mächtige studierten hier und der Klüngel (Boris Johnson, David Cameron…) und das Brexit-Chaos regieren die Insel.

Dem Ganzen setzen die Sleaford Mods eine volle Portion Wut und Sarkasmus mit “Eton Alive” entgegen.

Los geht es mit “Into the Payzone”, moderne Zahlungsmethoden wie Wireless-Kreditkarten und die Fake-Plastik-Welt werden auf die Schippe genommen.

“Kebap Spider” klingt etwas wie Mr. Oizo aus den 90ern:

 

 

“Flipside” beschäftigt sich mit den Gegensätzen des Lebens, Graham Coxon (von Blur) wird als linker Boris Johnson beschimpft.

Sind dann die Sleaford Mods auch linke Boris Johnsons?

Das Album ist abwechslungsreich und das anhören macht richtig Spaß.

 

Tracklist:

Into The Payzone

Kebab Spider

Policy Cream

OBCT

When You Come Up To Me

Top It Up

Flipside

Subtraction

Firewall

Big Burt

Discourse

Negative Script

4.4