Serpent Warning – Pagan Fire (Topillo Records, 29.10.2019)

Ohne große Aufregung der Metalgemeinde haben die Finnen Serpent Warning vor kurzem ihr zweites Album „Pagan Fire“ veröffentlicht. Kein künftiger Klassiker zwar, aber immerhin mit genug zünftigem Stoff für den gemeinen Doom-Fan gesegnet. Sieben Songs in handlicher LP-Länge. Fein.

Das Quartett gibt sich sehr genretreu. Man pendelt zwischen bodenständigem, rostigem Doom auf der einen Seite und Anflügen von Epik auf der anderen. Kein Wunder, dass man sich damit Vergleiche mit Saint Vitus und Candlemass einfängt. Allerdings macht das Album von Serpent Warning mehr Spaß als die letzten Ergüsse der großen.

Und zwar, weil man sich auch an die Vorlagen der prägenden Bands orientiert, sich dann aber auch recht verspielt gibt und in Sachen Gitarren auch Erinnerungen an die kauzigen Bands der New Wave Of British Heavy Metal hochkommen. Also Sachen wie Witchfinder General und Pagan Altar.

Und da dürfte der Spezialitätenfreund dann spätestens mit an Bord sein, wenn die Band mit grummelndem Bass und kernigen Gitarren ihre Songs spielt, die auch mal stattliche Längen von über acht Minuten haben können. Hooks werden nicht so auffallend gesetzt, dass sie einem gleich ins Gesicht springen. Dafür kann man sich umso mehr in die Songs verbeißen, welche immer wieder mit feinen Momenten glänzen. So richtiger „Easy Listening Doom“ ist das hier nämlich nicht. Dafür sorgt nebenbei auch der etwas schräge, bisweilen nicht besonders aussagekräftige Gesang. Doch was ihm an Power und Ausdruckskraft fehlt, macht er mit Leidenschaft wieder wett.

Und so bekommt man hier 45 Minuten lang lässige Mucke geboten, die nicht droht im Morast zu versinken, sondern die sich auch mal traut mit Vehemenz aus sich heraus zu gehen. Daumen hoch!

 

Trackliste:
1. Pagan Fire
2. Orient Eyes
3. Death’s Tower
4. Whirlwind
5. From the Deep Below
6. Room of Illusion
7. August 1972

 

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