Osyron – Foundations (SAOL, 10.07.2020)

Mit „Foundations“ legen die aus Calgary, Kanada stammenden Osyron nach zwei Alben (von 2013 und 2017) eine rund halbstündige EP mit fünf neuen, eigenen Songs vor. Thematisch nahm man sich dafür teils harten Tobak vor. Das Quintett beschäftigt sich mit der Geschichte Kanadas und dabei vor allem den dunklen Seiten wie kultureller Genozid, Rassismus und Diskriminierung. Die Neuinterpretation der eigenen Nationalhymne ganz am Ende der Veröffentlichung klingt dadurch fast trotzig.

Musikalisch agiert man an der Schnittstelle von amerikanischem, leicht verzwicktem US Powermetal der späten 80er und modern angehauchten, aktuellen Progmetal mit teils etwas symphonischer Kante. Und das hat was.

Düster geht es bei „The Cross“ los. Man schraubt sich hoch und empfängt den Hörer nach einer Minute mit einer heavy Groove-Keule. Der Gesang dazu: klar und kraftvoll und mit einer Ladung Dramatik versehen. Ein klarer, angehobener Refrain sorgt für ein gesundes Maß an Eingängigkeit. Maschinell riffend geht es danach weiter. Die eingeworfenen „harten“ Shouts wirken unpassend, das proggy Gitarrensolo sorgt dafür, dass der ansonsten straighte Song in eine etwas andere Richtung gelenkt wird.

Dank folgt mit „Battle Of The Thames“ erstmals eine überlange Nummer. Balladesker Start, rollende Drums sorgen für Dynamik und es wird eine schöne Atmosphäre aufgebaut. Ja, das gefällt. Bester Titel der Platte. Das folgende „The Ones Below“ kommt dagegen als recht schlichter, moderner und schnell auf den Punkt kommender Hardrock-Song daher. Auch das ist Osyron. Aber sie können mehr. Und das beweist man mit beim achtminütigen Titeltrack. Was wie eine dunkel-melancholische Ballade startet, wird zu einem episch-dramatischen Miniepos.

Durchaus nicht verkehrt, was einem die Band serviert. Sind wir gespannt, was hier noch kommt!

 

Trackliste:
1. The Cross
2. Ignite
3. Battle Of The Thames
4. The Ones Below
5. Foundations
6. O Canada

 

3.8