MMTH – Infinite Heights (Poly Unique, 17.11.2023)

MMTH ist ein norddeutsches Quartett, welches sich ganz einer rein instrumentalen Musik verschrieben hat. Und legt man „Infinite Heights“ in den Player ein, ist man doch gleich geneigt die Postrock-Schublade aufzumachen. Was wahrscheinlich auch gar nicht so verkehrt ist. Denn hier findet man einiges, was in dem Genre durchaus Usus ist: an- und abschwellende Dynamik, atmosphärische Klangflächen, teils überlange Stücke.

Und doch passen MMTH nicht wirklich zu Gruppen wie Mono oder Caspian. Dafür agiert das Trio doch zu rockig und rifflastig, mit zu viel Groove und ihre Stücke haben doch mehr von richtigen Songs als weiten, aufgeschichteten Soundlandschaften. Da hat man mehr mit den Hannoveranern Frames gemeinsam. Kein Wunder, dass man selbst schlicht und einfach den Stempel „Instrumental Rock“ bevorzugt. Denn hier wird der Rock über weite Strecken groß geschrieben.

Stücke wie das schwungvolle „Relais“ und „Altérité“ reißen dadurch ziemlich mit. Etwas ausgedehntere Nummern wie „Sampras“ oder „Muscle Memory“ tun das aber auch nicht viel weniger. Das eröffnende „Trigger“ vereint gleich zum Start alles in einem: das Cinematische, Shoegaze-artige trifft auf die Wucht der Gitarre.

Die sechs Stücke mit rund 31 Minuten Laufzeit sind eigentlich viel zu kurz. Andererseits kann man „Infinite Heights“ da gleich noch eine Runde gönnen. Ein schönes Stück Musik!

 

Trackliste:
1. Trigger
2. Relais
3. Altérité
4. Muscle Memory
5. Dark Sun
6. Sampras

 

4.4