Lucero – When You Found Me (Liberty & Lament-Thirty Tigers/Membran , 29.01.2021)

Das Lucero weit mehr als die whiskytrinkende Karohemdband ist, dürfte eigentlich mittlerweile auch dem Letzten klar sein. Spätestens mit “Among the Ghosts” von 2018 zeigte eine große Vielseitigkeit. Hätte man mir damals gesagt, dass Ben Nichols und Co. da noch eine ganze Schippe drauflegen können, hätte ich es nie geglaubt.

Auf “When you found me” lässt man Keyboarder Rick Steff seine Vintage-Synthesizer auspacken und eröffnet damit für den gewohnt amerikanischen Sound eine ganz neue Klangwelt. Dabei weiß man um seine Stärken, klingt nicht zuletzt durch die Stimme von Nichols, noch immer wie eine richtige Lucero-Platte, baut aber unglaublich atmosphärische Flächen wie in “Pull me close don’t let go”  ein. Man baut sie nicht einfach als Baustein ein, sondern baut um diese dadurch gewonnene Stimmung einen Rocksound, der für Freundes des Genres mindestens überraschend, wenn nicht sogar bahnbrechend sein dürfte.

Und wenn dann in Songs wie “Good as Gone” der typische Lucero-Rocksound, a la “Nights like these” im Refrain durchbricht, kann auch der größte Zukunftsverweigerer die anschließenden Keyboardflächen ganz gut verschmerzen.

Mir persönlich gefällt der neue und gleichzeitig gewohnte Sound mehr als gut! Denn durch dazu gewonnene Elemente und die wie immer abwechslungsreiche Tempogestaltung der Songs wird einem hier auf der Strecke von 10 Songs nicht langweilig. Da ist das Schlußlicht und gleichzeitig Titelsong “When you found me” nur der konsequent stimmungsvolle und ruhige Ausklang.

 

 

 

Von mir auf jeden Fall eine dicke Kaufempfehlung für Genrefans und Neuentdecker!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  1. Have you lost your way
  2. Outrun the Moon
  3. Coffin Nails
  4. Pull Me Close Don’t Let go
  5. Good as gone
  6. All my life
  7. The Match
  8. Back in Ohio
  9. A City on Fire
  10. When you found me

 

Beitragsfoto: Bob Bayne

4.5