Long Distance Calling

Long Distance Calling – TRIPS (InsideOut / Sony Music, VÖ 29.04.2016)

Seit dem letzten Album „The Flood Inside“ ist Gesang ein fester Bestandteil im Sound von Long Distance Calling, auch wenn man mit der Jam-EP „Nighthawk“ nochmal ein komplett instrumentales Werk vorgelegt hat. Sänger Marsen Fischer hat das Mikrofon allerdings an den Norwerger Petter Carlsen weitergereicht, steuert aber auf dem neuen Album „TRIPS“ die Keyboardsounds bei.

So ganz neu ist Carlsen allerdings auch nicht, hat er doch zusammen mit Vincent Cavanagh (Anathema) den Song „Welcome Change“ auf „The Flood Inside“ eingesungen.

So, genug über die Vergangenheit gelabert, wie sieht (bzw. hört) sich den die Gegenwart an. Verdammt gut würde ich sagen.

„TRIPS“ wird instrumental eröffnet. „Getaway“ ist kein typischer Long Distance Calling Song. Die breiten und sehr angenehmen Keyboardsounds gefallen mir sehr gut, dazu kommt eine spannende Rhythmik. Starker erster Song!

„Reconnect“ ist der erste Song mit Gesang. Carlssens Stimme passt perfekt zum Sound der Band. Seine Stimme ist etwas weicher als die von Marsen Fischer, dabei entwickelt Carlssen Gesangslinien, welche man so schnell nicht mehr vergisst. „Rewind“ beginnt mit einem sanften Piano und Gesang sehr stimmungsvoll. Der Song baut sich nur langsam auf. Die anderen Instrumente setzen nach und nach ein, erst in der letzten Minute gehen Long Distance Calling aus sich heraus und verpassen „Reconnect“ ein tolles Finale!

„Trauma“ zieht locker 3 Härtegrade an. Das Riff zum Einstieg in den Song ist sehr heavy. Der Song lebt von einer laut / leise Dynamik. Gegen Ende des Tracks setzt die Band dem Song mit einer orientalisch anmutenden Gitarrenmelodie die Krone auf.

„Lines“ macht nun wieder mit Gesang weiter. Neben „Getaway“ dürfte „Lines“ wohl der eingängigste Song von „TRIPS“. Der energische Refrain ist gemacht um zu bleiben, den vergisst man so schnell nicht! „Presence“ ist ein kurzes Zwischenspiel und gönnt dem Zuhörer etwas Entspannung, bevor mit „Momentum“ wieder groß und fast etwas funky aufgefahren wird.

„Plans“ beginnt wieder ganz entspannt. Der Song begeistert mich vor allem in den letzten beiden Minuten. Hier zieht die Band das Tempo etwas an, und zeigt, dass sie dem Post Rock Genre doch schon entwachsen ist und sich längst in progressiveren Gefilden bewegt! Die bestätigt auch das abschließende und überlange „Flux“. Zwölf Minuten lang zelebriert die Band hier progressiven Rock! Sehr fein!

„TRIPS“ gefällt mir besser als „The Flood Inside“, dies liegt zu einem Großteil an Petter Carlsens Gesang, welcher ein wenig besser zu den Songs passt!

Kaufen, unbedingt!

Press_cover

1. Getaway
2. Reconnect
3. Rewind
4. Trauma
5. Lines
6. Presence
7. Momentum
8. Plans
9. Flux

BANDPAGE

4.7