Laura Cox – Head Above Water (earMUSIC, 20.01.2023)

Mit ihrem zweiten Album „Burning Bright“ landete die französische Musikerin Laura Cox einen echten Coup und konnte sich, nicht nur aufgrund ihrer mitreißenden Bühnen-Performance, als aufstrebendes Talent in der Rockszene einen Namen machen. Da gilt es natürlich ordentlich nachzulegen. Und das hat sie mit „Head Above Water“ durchaus getan!

Dabei ist Frau Cox deutlich in Sachen Songwriting und Stilistik gereift. Der packende, bluesige angehauchte Riffrock tritt immer wieder etwas zurück und macht differenzierteren Klangnuancen Platz. So startet das Album mit dem Titeltrack noch recht lässig und zurückhaltend, klingt fast wie AC/DC mit (bewusst) angezogener Handbremse. Natürlich gibt es weiter kernige Songs wie das zackige „One Big Mess“ oder das hardrockige „Swing It Out“. Die echten Stars sind dieses Mal aber andere.

Zum Beispiel das hymnische mit einer fetten Schweineorgel angefütterte „Set Me Free“ oder das gedämpft groovende „Seaside“. Mit „Before We Get Burned“ wird etwas Americana-Feeling ins Ganze gebracht und dem gediegenen „Old Soul“ kann man kaum widerstehen. Komplett zurückhaltend im basischen Akustik-Sound klingt das Album aus, welches vorher auch euphorisch dargebotene Muckerei wie das ausgedehnte, leider unkreativ ausgefadete Twin-Solo in „Wiser“ zu bieten hatte.

Die Sound- und Aufnahmequalität von „Head Above Water“ ist mega. Hier hört man jede Nuance an den Instrumenten und auch den angenehmen Gesang. Die Spiellaune kommt trotz der überraschenden Abgeklärtheit von Laura Cox und ihrer Mitmusiker bestens rüber. Die drei Jahre die zwischen dem letzten Album und die neuen Werk liegen wurden somit bestens genutzt.

Beide Daumen fett nach oben!

 

Trackliste:
1. Head Above Water
2. So Long
3. One Big Mess
4. Set Me Free
5. Old Soul
6. Wiser
7. Before We Get Burned
8. Seaside
9. Fever
10. Swing It Out
11. Glassy Day

 

 

Photo-Credit: Frederic Bui

 

4.2