Was als quasi Weiterführung von Thin Lizzy begann, entwickelte sich über ein Jahrzehnt lang immer weiter Richtung zeitgemäßem Hardrock. Mit dem Ausstieg von Gitarrist Scott Gorham ist mittlerweile auch die letzte Verbindung zur irischen Rocklegende gekappt worden. Frontmann Ricky Warwick ist damit quasi „Alleinherrscher“ über die immer wieder wechselnde Mannschaft.
Das bedeutet natürlich nicht, dass die Black Star Riders sich groß verändert haben. Eigentlich klingt die Band sogar wie immer, auch wenn die zweistimmigen Gitarrenläufe etwas weniger zahlreich geworden sind. Trotzdem erkennt man mit den ersten Takten, welche Band hier am Werk ist. „Wrong Side Of Paradise“ groovt sich schön knackig ein und ist trotz des Hangs zum US-Hardrock der 80er zweifelsfrei als Black Star Riders zu identifizieren. Alleine schon das Songwriting von Ricky Warwick und seine charismatische Stimme sorgen dafür.
Der Nordire hat sich wieder einige lässige Songs aus den Ärmeln geschüttelt. Die typischen Lizzy-mäßigen Rocker wie „Better Than Saturday Night“ und „Don’t Let The World (Get In The Way)” sind solche Exemplare, bei denen Euphorie auf Feingefühl treffen. Das härtere „Hustle“ gefällt genauso gut wie das „grün“ angehauchte „Green And Troubled Land“, das melodische, zurückhaltendere „Riding Out The Storm“, genauso wie das dunkler angehauchte „This Life Will Be The Death Of Me“. Nur in der Mitte schwächelt „Wrong Side Of Paradise“ ein paar Songs lang. Fehlt hier etwa eine zweite Person, die Mr. Warwick ein wenig zur Hand geht?
Sei’s drum, von einer Enttäuschung ist das fünfte Album der Black Star Riders weit entfernt. Dafür ist genug gutes Material vertreten, mit dem der geneigte Fan der Band zweifelsfrei glücklich werden wird.
Trackliste:
1. Wrong Side Of Paradise
2. Hustle
3. Better Than Saturday Night
4. Riding Out The Storm
5. Pay Dirt
6. Catch Yourself On
7. Crazy Horses
8. Burning Rome
9. Don’t Let The World (Get In The Way)
10. Green And Troubled Land
11. This Life Will Be The Death Of Me
Photo-Credit: Robert John