John Steam Jr. – Anywhere but here (DIY, 05.09.2018)

Der Songwriter mit Punkwurzeln der schon jedes autonome Jugendzentrum mit seinen Bands bespielt hat und heute mit der Akustikgitarre den Folk für sich entdeckt hat, ist nicht neu. Sich aber seine DIY-Wurzeln bewahren und nur mit Gitarre die Gegend zu bereisen und an Leute wie mich die persönlichen Promomails zu schreiben hat soviel mehr Charme als jedes Lagerfeuer der Welt.

Der Nürnberger John Steam Jr. ist so ein Typ. Mit “Anywhere but here” kommt eine CD (und natürlich ein Stream) aus dem Süden der Republik, der nicht groß überrascht, aber der solide in 10 Songs Lagerfeuerstimmung und Bock auf das nächste Ankertattoo im Gepäck hat.

Ob nun “Let it go” oder “Black Roses“, es gibt einiges zu entdecken auf “Anywhere but here”.

 

 

Stimmlich und was die englische Aussprache angeht, gibt es noch einiges an Luft nach oben, aber so wirklich störend ist das in diesem Fall nicht. Man merkt halt, dass hier jemand mit Leidenschaft dabei ist.

Während gut laufende Songwriter aus allen Bereichen mittlerweile mit Bands touren, Duo-Platten machen oder sich andere Elemente in die Songs holen, finden wir auf dieser Platte die reduzierte Stimme/Gitarre-Version der Punkfolk-Songwriter. Das ist auf einer Seite wunderbar natürlich, auf Albumlänge fehlt dabei aber ein wenig die Abwechslung.

Auf jeden Fall einen dicken Daumen nach oben nach Nürnberg für die Natürlichkeit und die Spielfreude. Neue Liebhaber wird das Genre durch John Steam Jr. momentan wohl nicht gewinnen, aber Freunde von Karohemden und der übliche Mundharmonikapunker sollte ruhig mal ein Ohr riskieren.

 

 

  1. Let it go
  2. Do you pray
  3. Vagabonds
  4. Anywhere but here
  5. Black Roses
  6. Hope/Fire
  7. Phrases
  8. Worriers
  9. None of your business anymore
  10. Brick by Brick
3