Arkells – Morning Report (Last Gang Records/eOne, 05.08.2016)

Während man in der kanadischen Heimat zu den aufstrebenden Stars gehört, sind die Arkells bei uns ein ziemlicher Geheimtipp.

Ich gebe zu, mit den Jahren ein kleines Faible für die Band entwickelt zu habe. Gerade das noch recht unverhohlen rockige Debütalbum („Jackson Square“) dreht sich auch heute noch gerne im Player. Die Mischung als alternativem Rock, (Indie-)Pop und leichtem Retro-Flair war ziemlich unwiderstehlich. Aber bereits mit dem zweiten Album „Michigan Left“ bekannten sich die Soulfans eindeutig dem Pop mit ihren eingängigen, geradlinigen Songs.

Nach dem experimentelleren, durchaus spannenden „High Noon“ folgt jetzt Album Nr. 4, das fast wie „Michigan Left pt. 2“ klingt. Ein deutliches Bekenntnis zum Pop mit großen Gesten, einer lässigen Atmosphäre und tonnenweise eingängigen Melodien. Für das Endergebnis man sich gleich mit vier namhaften Produzenten zurückgezogen, die für ein klanglich schillerndes Endergebnis gesorgt haben. Samples, Click-Tracks, ein bisschen Elektronik, Streicher und Blasinstrumente, aber auch den einen oder anderen HipHop-Beat gibt es zu hören.

Im Endeffekt dreht sich aber alles um den Gesang von Max Kerman, der mit seiner charismatischen Stimme eindeutig das Aushängeschild des Quintetts ist. Einen Song zu tragen ist kein Problem für ihn. Selbst in emotionalen Nummern wie „Passenger Seat“ gibt er sich keine Blöße. Auch im (glücklicherweise nicht übertriebenen) The-Killers-Pathos von „My Heart’s Always Yours“ suhlt er sich prächtig.

So weit so gut. Jeder Akkord, jede Note sitzt in den Songs wohl platziert wunderbar an seinem/ihren Platz, mit dem lässig groovenden „Private School“ sowie dem beschwingten „A Little Rain (A Song For Pete)“ hat man zwei veritable Hits mit an Bord, Ausfälle ließ man hinter verschlossenen Studiotüren liegen und die Platte hat zweifelsohne das Potenzial ein Sommer-Soundtrack zu werden. Doch am Ende werde ich nicht so richtig warm damit. Alles klingt etwas zu harmonisch, alles etwas zu brav, fast bieder und auch kantenfrei.

Das ist allerdings eine recht subjektive Meinung. Denn am Ende empfehlen sich die Arkells mit „Morning Report“ für Größeres. Ich muss ihnen ja nicht mehr folgen (wollen)…

Arkells - Morning Report

Trackliste:
1. Drake’s Dad
2. Private School
3. My Heart’s Always Yours
4. Savannah
5. Passenger Seat
6. Making Due
7. Round And Round
8. Hung Up
9. Come Back Home
10. A Little Rain (A Song For Pete)
11. And Then Some
12. Hangs The Moon

3.5