Isoscope – Conclusive Mess (Noisolution, 03.11.2023)

„Schlüssiges Chaos“ heißt das zweite Album der Berliner Band Isoscope. Und das beschreibt auch gut, was es hier zu hören gibt – wobei der Eindruck eines Chaos zuerst tatsächlich überwiegt, bevor es klickt macht (oder auch nicht).

Das Album startet mit „Tabula Rasa“ ziemlich rasant, als würde sich das Quartett in seiner Euphorie komplett überschlagen. Math-lastiger, frickeliger Noiserock, den man zuerst gar nicht wirklich durchdringen kann, der irgendwann Richtung Postpunk umschwenkt. Klingt wie „Sonic Youth meets Punk“, so als grober Ansatzpunkt. In eine Schublade lassen sich Isoscope zu keiner Sekunde pressen. Vielmehr erschafft man recht eigenwillige, bunte Klanglandschaften. Knallig laut, nicht selten verstörend, dann plötzlich auch mal überraschend eingängig, wie bei „Keep On Building Boys“.

Besonders hier hört man auch, mit welchem musikalischen Sachverstand hier aufgespielt wird. Das ist kein Lärm, sondern die Ausbrüche erfolgen bewusst und werden eiskalt mit viel Können gespielt. Das macht „Conclusive Mess“ dann doch recht spannend, auch wenn das Album auch ob seiner Schrille kolossal nerven kann. Nichts für schwache Nerven also.

Dem ausgeflippten Charme muss man sich ergeben. Ein Album für echte Musiknerds!

 

Trackliste:
1. Tabula Rasa
2. How Do They Know
3. Pain Simulator
4. Autopilot
5. Dreams [Part 1] (The Sleep Of Reason Produces Monsters)
6. Dreams [Part 2] (REM)
7. Dreams [Part 3] (Lucid)
8. Keep On Building, Boys
9. ¿Adoptas?
10. Western

 

3.4