Die Musik der norwegischen Rockband Årabrot wirkt immer etwas verstörend, auf ihrem neuen Album „Of Darkness And Light“ aber auch wieder verdammt eingängig. Letzteres sogar mehr, als man was bisher von Kjetil Nernes (Sänger, Gitarrist und Songschreiber) und seiner Frau Karin Park gewohnt war. Aber trotzdem klingen die zehn in ihrem privaten Kirchengebäude aufgenommenen Stücke wie kleine, vertonte Albtraumgemälde. Irgendwie faszinierend.
Los geht’s mit „Hangman’s House“ staubtrocken und doch stimmungsvoll aufgeladen. Ehe man es sich versieht, ist man voll drin in der Welt von Årabrot, in der The Birthday Party und die Swans auf bildreiche Worte, die von Bibeltexten genauso beeinflusst wurden, wie von „Dante’s Inferno“, treffen. Apokalyptische Musik zwischen Noise, Goth und Hard Rock, die fasziniert. Nicht selten von Pathos aufgeladen, dann auch deutlich in den Abgrund schielend.
Man hört deutlich, dass hier absolute Überzeugungstäter am Werk sind, die sich von ihren eigenen Ideen treiben lassen. Man nehme nur des etwas seltsame „Swan Killer“, welches düsteres Jahrmarkt-Feeling mit lasziven Melodien und einem einlullenden Hallelujah-Refrain kombiniert. Cool – und sorgt doch für Gänsehaut. Das stark nach vorne stampfende „We Want Blood“ ist hier schon plakativer und schreit selbstbewusst: Hit!
Stilistisch wird auf „Of Darkness And Light“ auch einiges aufgefahren. Sei es geisterhafter Indierock mit poppigem 60’s Refrain („Horrors Of The Past“), harte, von Gitarrenriffs getriebener Gothic-Rock mit Bauhaus-Charme („Cathedral Light“), elektronisch pochende Sounds mit New-Wave-Charme („Madness“) oder auch geradliniger, aggressiver Rock in Queen-Of-The-Stone-Age-Manier. Aber trotz der vielen Elemente klingt das Album an Ende doch recht harmonisch ineinander fließend, was sicherlich an der eigenwillig erzeugten Stimmung liegt.
Gutes Teil!
Trackliste:
1. Hangman’s House
2. You Cast Long Shadows
3. Horrors Of The Past
4. Madness
5. Cathedral Light
6. We Want Blood
7. Fire!
8. Skeletons Trip The Light Fantastic
9. Swan Killer
10. Love Under Will
Photo-Credit: Pål Laukli