Hexvessel – Polar Veil (Svart Records, 22.09.2023)

Der Wahl-Finne Mat McNerney schlägt mit seiner Band Hexvessel neue Töne an. Vom eigenwilligen Psychedelic und Folk Rock früher Tage ist auf „Polar Veil“ nicht mehr allzu viel zu hören. Dafür orientierte der Sänger sich klanglich sehr stark an seinen Black-Metal-Wurzeln. Und so klingt das Album überwiegend nordisch kalt, klirrend und – wie auch vorher von der Band schon bekannt – recht naturverbunden.

Gekeift und gespuckt wird hier allerdings nicht. McNerney gefällt mal wieder mit seinem klaren, fast schon etwa Gothic-artigen Vortrag, wie er ihn auch bei seiner weiteren Band Grave Pleasures an den Tag legt. Hier vielleicht auch etwas schamanischer, manchmal auch zurückhaltender, aber stets eines: einnehmend. Während die Band ihre düstere, teils von Tremolo-Raserei durchzogene Klangmauer aufbaut, nimmt der Frontmann den Hörer an der Hand und singt selbstbewusst seine Worte in die eiskalten Wälder.

Dabei entwickelt die Musik von Hexvessel anno 2023 ihre ganz eigene Aura, mit der man hörbar einen neuen Weg einschlägt, bei der aber immer noch das unverkennbare Flair im Untergrund mitschwingt. Stücke wie das atmosphärische „Older Than The Gods“, bei welchem man im Getümmel auch etwas melancholischen Pop finden kann, faszinieren. Hexvessel können auf „Polar Veil“ ziemlich unheimlich klingen („Listen To The River“) oder purer Raserei mit folkigen Feingewühl begegnen („Eternal Meadow“). Oder auch mal den Hörer mit feinen Melodien einlullen („Crepuscular Creatures“). Immer etwas anders, immer interessant.

Neben „Plagueboys“ ist „Polar Veil“ bereits der zweite Treffer dieses Jahr, bei dem Mat McNerney hinterm Mikro steht. Daumen hoch!

 

Trackliste:
1. The Tundra Is Awake
2. Older Than the Gods
3. Listen To The River
4. A Cabin In Montana
5. Eternal Meadow
6. Crepuscular Creatures
7. Ring
8. Homeward Polar Spirit

 

 

Photo-Credit: AH

 

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