Die Alternative Rocker von Health haben bereits im letzten Dezember ihr neues Album “Rat Wars” digital veröffentlicht (die CD- bzw. LP-Version erscheint dann Mitte Februar) und nach dem ganzen Trubel der letzten Wochen habe ich mir die Scheibe jetzt endlich in einer ruhigen Minute anhören können.
Vor nun mittlerweile siebzehn Jahren veröffentlichten Sänger und Gitarrist Jake, Bassist John und der Drummer BJ ihr erstes Album “Health” und spätestens mit dem zwei Jahre drauf folgendem “Get Color” habe sich die US-Boys auch diesseits des großen Teichs einen Namen machen können – und seitdem führt sie ihr Weg langsam immer weiter nach oben.
Insgesamt sehr ruhig und ausgeglichen vereinen sie in ihren Songs verschiedenste Stile, so findet man auf der einen Seite Einflüsse aus dem New Wave, die auf der anderen Seite mit Industrial-Sounds gepaart werden – “Unloved” wäre hier zum Beispiel eine gute Gelegenheit sich damit auseinander zu setzen.
Hier ein wenig Alternative-Rock, dort etwas Gothik… und schon wird eine Band draus – nämlich Health, deren Frontmann aufgrund der großen Umtriebigkeit möglicherweise haufiger auf seine Gesundheit achten sollte. Ob das der Grund für den Bandname war, wer weiß das schon immer so genau?!
Apropos umtriebig, die Herren haben doch tatsächlich in den letzten vier Jahren ebenso viele Alben heraus gebracht – na wenn das Mal kein Pensum ist.
2019 begeisterte man mit “Vol. 4: Slaves of Fear” noch eher die Heavy- und Thrash-Sympathisanten, ein Jahr bzw. drei Jahre später überzeugten Health dann mit dem zweiteiligen Album “Disco4:” Part 1 & 2 inhaltlich die Freunde des Metal, Elektronik und des Indie-Rock – was aufgrund der Tatsache, dass sie für diese beiden Alben gemeinsam mit Lamb Of God oder auch Nine Inch Nails an Songs gearbeitet hatten, eigentlich selbstverständlich gewesen ist.
“Rat Wars” treibt das ganze nun quasi auf die Spitze, hier wird nämlich alles vereint, was die Herren aus Los Angeles in den letzten Jahrzehnten ausprobiert haben. Musikalisch trifft zum Beispiel Heavy auf Pop, oder Elektro auf Industrial – inhaltlich zeigt man sich verletzlich und lässt uns tief in die Seele der einzelnen Bandmitglieder blicken, für welche die letzten Jahre (nicht nur wegen der Pandemie) auch nicht wirklich leicht gewesen sind.
Ich kann das Album mit gutem Gewissen weiter empfehlen… Freunde der eher düsteren Art werden hier garantiert nicht enttäuscht werden – wobei ich denke, dass die Alben von Health bei ihnen (im Gegensatz zu mir) ja bereits eh schon seit Jahren auf der Liste stehen, oder?! Ich persönlich werde mich auf jeden Fall noch an die älteren Sachen machen, “Rat Wars” klingt so, als würde es sich lohnen!
Titel:
1. Demigods
2. Future Of Hell
3. Hateful
4. (Of All Else)
5. Crack Metal
6. Unloved
7. Children Of Sorrow
8. Sicko
9. Ashamed
10. (Of Being Born)
11. DSM-V
12. Don’t Try
Foto: Mynxii White