Gutter Creek – Gutter Creek (Doc Gator Records, 15.02.2022)

Hatte der Kanadier Matt Hanchuck nicht erst ein Album mit seinem Dampframmen-Kommando Wreck-Defy veröffentlicht? Tatsächlich ist erst Mitte Dezember „The World Enslaved“ erschienen und schon steht er mit einem neuen Baby auf der Matte. Und jenes hört auf den Namen Gutter Creek. Zusammen mit Ex-Artillery-Sänger Søren Adamsen und dem ehemaligen Alphakill-Schlagzeuger Derrik Kroll bildet er diese Band. Ach ja, nicht zu vergessen, dass Doug Piercy (ex-Heathen, Blind Illusion) für eine Ladung Gastsoli mit an Bord war.

Bei der geballten Manpower denkt man natürlich unweigerlich, dass Gutter Creek eine weitere Thrash-Abrissbirne sind. Aber dem ist nicht so. Klar, Matt Hanchuck legt auch dieses Mal sein typisches, extrem bulliges Riffing an den Tag. Doch hier klingt das Ganze wesentlich lockerer und gelöster. Wie amerikanischer Heavy Rock der alten Schule. Søren Adamsen passt mit seinem Testosteron gesteuerten, „coolen“ Gesang da bestens ins Bild. Viele lässige Grooves, viel Power, einiges an Fäustereck-Potenzial. Der richtige Soundtrack für eine 200-km/h-Fahrt auf der Autobahn. Mucke die sofort in Beine und Nacken fährt und nicht ins Hirn.

Das klingt mit seinem Rock’n’Roll-Charme abschnittsweise auch richtig cool, wie zum Beispiel das ausgelassene „Nomad“ oder im melodischen „Mesmerized“. Trotzdem muss man auch hier immer wieder ein paar Haare in der Suppe finden. Austauschbare Strophen, wenig harmonisch eingeflochtene Breaks oder für diese Art der Mucke zu sehr in die Länge gezogene Songs (auch schon eine „Spezialität“ von Wreck-Defy) wirken sich dann leider doch negativ aufs Hörerlebnis aus.

Kann man hören, aber ein Antesten des reinen Studioprojekts wird empfohlen!

 

Trackliste:
1. At Peace With Misery
2. Never Back Down
3. No Slave Religion
4. Hellryder
5. Slipping Through The Scars
6. Nomad
7. Serpent King
8. Mesmerized
9. Silent Killers

 

3.3