Festivalbericht: Punk Rock, Bowling and Music Festival in Las Vegas

Punkrock, Bowling, Pool Partys, schweißtriefende Clubshows und Sommer satt! Das ist das Punk Rock, Bowling and Music Festival in Las Vegas, Nevada. Dass in dieser glamurösen Stadt, in diesem zur Zeit konservativ regierten Land, ein solches Festival stattfindet, das hätte ich vorher nie gedacht, wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte! Das Festival fand vom 25.05. – 27.05.2019 statt.

Neben dem Musikfestival liefern sich Labels und Bands ein Bowlingturnier, an dem man sich auch als Besucher anmelden kann. Es werden Clubshows gespielt, bei dem viele Bands nochmal spielen, aber auch viele Special-Guests dabei sind, die nicht auf der Open-Air-Bühne spielen. So bestand eine der zahlreichen Clubshows z. B. aus Sick Of It All, Pennywise und Drug Church.  >> Aber seht HIER selbst!

Ein Roadtrip durch den Südwesten der USA führte mich und meine Lebensgefährtin zum PRB-Festival 2019. Bei der Planung der Reise war ich natürlich auch auf der Suche nach Konzerten. Und ich konnte kaum glauben, dass das legendäre PRB-Festival in unserem Reisezeitraum stattfindet. Ohne zu Zögern wurden die Tickets geordert. Zugegeben, es hat aufgrund unseres straffen Zeitplans nur für ein Tagesticket (26.05.2019) gereicht und für 60,- $ sogar sehr erschwinglich! Und das war allemal genügend, um sich einen umfassenden Eindruck über dieses Spektakel zu bekommen!

Nebenbei erwähnt begann der Tag mit unserer Las-Vegas-Hochzeit in einer Wedding-Chapel und der Fahrt durch den weltbekannten Drive-Thru. Die Hochzeitsfeier konnte dann direkt auf dem PRB-Festival zelebriert werden!

Zwei Dosenbier später (musste im AirBnb getrunken werden, da in der Öffentlichkeit Alkohol nur begrenzt legal ist) ging es dann über die Freemont Street Experience. Eine Coverband mit Männern in Cowboyhüten spielt „All The Small Things“, leicht bekleidete Damen mit Federn tanzen uns an, Typen in Superheldenkostümen wollen Fotos mit uns machen und das internationalste Publikum das ich je erlebt habe, begegnete uns und einige Punks kreuzten unsere Wege. Welcome to Las Vegas…!

Weiter ging es zum Festivalgelände inmitten dieser wahnsinnigen Stadt. In Downtown Las Vegas (Zentrum der Stadt) befindet sich eine freistehende, fest installierte Bühne. Dieses Wochenende eben zum Zwecke des PRB-Festivals.

 

 

 

 

 

 

 

Zu den Klängen von The Drowns und The Lillingtons wurde zunächst das Gelände untersucht. Und etwas Heimat war sogar zu finden, denn St.-Pauli-Merch scheint auch hierzulande eine beliebte Sache zu sein..

 

Während Adolescents auf der riesigen Open-Air-Bühne spielen, kommen wir aus dem Staunen immer noch nicht heraus. Die gigantischen Hotels und die Bank Of America umgeben das Festivalgelände, mittendrin Nieten, Iro-Frisuren, Hooligans und Punks. Ein surrealer Anblick.

Während am Rande des Festivalgeländes auch eine kleine Kunstgalerie berühmter Künstler (u. A. Tim Armstrong, Rancid und uvm.) des Punk-Genres zu sehen ist, werden nebenan Spendengelder für Joe Strummers (The Clash) alten Cadillac gesammelt, um ihn zu erhalten, in dem man sich neben eben diesem für 5,- Dollar fotografieren lassen konnte.

Einer meiner Highlights war der Auftritt von Drug Church auf der zweiten Bühne, die während der Pausen der großen Bühne bespielt wurde. Auch hier nochmal meine ausdrückliche Empfehlung dieser Band! Auch The Vandals und Fucked Up lieferten souverän ab. Mit The Coathangers wurde es interessant. Die 3er-Punk-Formation bieten Female-fronted-Punk und sie tauschen bei nahezu jedem Song reihum die Instrumente, bis hin zur Nasenflöte im letzten Song. Jetzt wird es prominent, denn Refused betreten die Mainstage. Ein großartiges Set und eine lange Anti-Trump-Ansage von Frontsänger Dennis Lyxzén begeisterte nicht jeden Amerikaner und das ein oder andere Pfeifen wurde verlautbart. Ein interessanter Moment und eine, wie ich finde, mutige Ansage für einen Nicht-Amerikaner.

Während Sloppy Seconds auf der Nebenbühne eskalierten, gönnten wir uns einen Snack im Foodcourt und lernten sechs sehr sympathische Engländer kennen. Vier von ihnen haben übrigens auch in Las Vegas geheiratet. Sowieso scheint es jeder zu tun, der es noch nicht vollbracht hat. Es gehört tatsächlich zu dieser Stadt dazu.

      

Nun folgt das große Finale des Tages. Street Dogs auf der Nebenbühne brannten ein Punkrockfeuerwerk („Stand For Something Or Die For Nothing LIVE VIDEO vom PRB-Festival“) ab und heizten fantastisch für Descendents ein! Der Platz vor der Hauptbühne war bis auf den letzten Platz gefüllt und überhaupt kam es mir hier vor, wie z.B. bei einem Die-Ärzte-Konzert. Jeder konnte quasi jeden Text mitsingen und ich durfte endlich mal das Phänomen erleben, wenn Native-Speaker auch „native-sprechende“ Bands mitgröhlen. Diese Band hat mittlerweile über 40 Jahre Bandgeschichte auf dem Buckel. Gefühlt alle Helfer und Bands des Abends standen am Bühnenrand und verfolgten die Kalifornier Punkrock-Legenden. Ein krönender Abschluss, ehe es wieder zurück in unser AirBnb ging. Vielleicht feiern wir in 5 Jahren hölzerne Hochzeit und ich kann euch von einem ganzen Wochenende berichten… Dann mit Club-Show und Punkrock-Poolparty auf den Hoteldächern!

Weitere Bands des diesjährigen PRB-Festivals waren: Rancid, The Specials, The Hives, Flag, The Casualties und viele, viele mehr!!!

Weitere Bilder findet Ihr auf der Homepage des PRB-Fesitvals >> H I  E R <<