Extrabreit – Hotel Monopol [2023 Remaster] (Warner Music, 24.02.2023)

Anfang der 90er waren die Hagener Extrabreit recht passé. In den frühen 80ern feierte man im Sog der Neuen Deutschen Welle seine größten Erfolge. Nach einigen Jahren Irrungen und Wirrungen war der Glanz aber ab. Überraschenderweise berappelten sich die Mannen um Sänger Kai Havaii 1992 wieder, als man eine Coverversion des alten Chanson „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ veröffentlichte – zusammen mit der Originalinterpretin Hildegard Knef im Duett.

Ein Hit mit dem es die Band sogar ins Programm des Musiksenders Viva schaffte. Das dazugehörige Album „Hotel Monopol“ erschien kurze Zeit später und jenes kommt jetzt pünktlich zum 30-jährigen Jubiläum remastert als CD- und erstmals als Vinyl-Version neu heraus.

„Hotel Monopol“ funktioniert auch heute noch recht gut. Klangtechnisch für heutige Ohren vielleicht etwas schrill (Remastering vielleicht doch nicht so gelungen?), dafür aber mit zeitloser Musik. Deutschsprachiger Rock mit Rock’n’Roll-Kante und leichtem Punkflair abgeschmeckt und schnodderigen Texten versehen. Lieder wie das kernige „Aus und vorbei“, das schnörkellos launige „All die schönen Frauen“ oder das mitgrölbare „Stoßgebet“ laufen gut rein. Mit „Die endlose See“ wird es etwas schleppender und mit „So wie du“ und „Lass es regnen“ gibt man sich etwas entrückter.

Neben der albumtragenden Hitsingle „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ (einmal mit, einmal ohne Frau Knef) gibt es mit „Das Ende der Welt“ eine weiter Coverversion. Das Original stammt von R.E.M. („It’s The End Of The World (As We Know it)“) und ist hier auf die Wendezeit und das was danach kam gemünzt.

Am Ende ist „Hotel Monopol“ ein recht unterhaltsames, geschlossenes Album, welches durchaus neu entdeckt werden kann.

 

Trackliste:
1. Das Ende der Welt
2. Aus und vorbei
3. Für mich soll’s rote Rosen regnen
4. All die schönen Frauen
5. Mein Gott Rita
6. Gold
7. Die endlose See
8. Stoßgebet
9. So wie du
10. Baby, ich sinke
11. Feuer für die Hölle
12. Hey Ho
13. Lass es regnen
14. Für mich soll‘s rote Regnen (mit Hildegard Knef)

 

 

Photo-Credit:  Warner Music