Groß ist es, das neue Album der Franzosen Hypno5e. Und das trifft nur auf die Spielzeit von rund 64 Minuten und die zahlreichen Longtracks zu.
„Sheol“ ist ein Konzeptalbum. Thematischer Überbau ist das titelgebende Jenseits aus der hebräischen Bibel – „ein Ort der Finsternis, zu dem alle Toten gehen, sowohl die Gerechten und die Ungerechten, ein Ort der Stille und Dunkelheit, der vom Leben abgeschnitten ist“ (Zitat aus der Wikipedia). Verpackt werden die lyrischen Ideen in bildreiche, ausgeklügelte Kompositionen, für die der Begriff „Cinematic Metal“ durchaus angebracht ist.
Grundgerüst ist nach wie vor ein von Djent-Riffs geprägter moderner Metal-Sound, der auf atmosphärische Postmetal-Flächen trifft. Hypno5e sind hier aber noch viel mehr. Ihre Stücke atmen beständig einen progressiven Geist, spielen mit Stimmungen und Atmosphären, schrecken im Getümmel nicht vor teils intimen Melodien und ruhigen, melancholischen Gesang zurück. Selbst Streichertöne dürfen durch die labyrinthartigen Kompositionen ihren Weg bahnen, ohne, dass sie (emotional) verweichlichen. Im Gegenteil, das persönliche Kopfkino läuft dadurch umso mehr auf Hochtouren.
„Sheol“ ist dabei nicht nur hart und niederschlagend, sondern phasenweise regelrecht entschleunigend bis heimelig (vor allem die Ballade „Tauca – Part I – Another“). Hpyno5e bieten damit auf ihrem neuesten Streiche eine reichhaltige Farbpalette, welche einnimmt und begeistert.
Ein Album zum Entdecken und daran Fallenlassen!
Trackliste:
1. Sheol – Part I – Late Sorrow
2. Sheol – Part II – Lands of Haze
3. Bone Dust
4. Tauca – Part I – Another
5. Lava From The Sky
6. The Dreamer and His Dream
7. Slow Steams of Darkness – Part I – Sacred Woods
8. Slow Steams of Darkness – Part II: Solar Mist