Eternal Champion – Ravening Iron (No Remorse Records, 20.11.2020)

Schwerter und lederne Armstulpen ausgepackt: es darf wieder dem Epischen im Heavy Metal gehuldigt werden! Die Texaner Eternal Champion sind bereit ihr zweites Gefecht zu schlagen. Der Stahl ist so hungrig nach Beute, wie der treumetallische Untergrund nach einem Nachfolger des seit 2016 verehrten Debütalbums „The Armor Of Ire“ lechzt.

Und jene dürften mit „Ravening Iron“ durchaus zufrieden sein. Auch hier gibt sich das Quintett wieder äußerst kämpferisch und schießt so manche Breitseite ab. Ein bisschen Eskapismus ist in unseren Zeiten nicht unbedingt verkehrt und Eternal Champion bieten das genauso wie eine Runde „Dungeons & Dragons“. Am besten nimmt man beides in Kombination.

Wobei man doch eingestehen muss, dass die Band ihren Stil zwar mir viel Leidenschaft und Überzeugung darbietet, sie aber nicht wirklich etwas Spezielles erschafft. Ihr zwischen sattem Midtempo-Stoff und schweren Stampfern wandelnden Songs gehen ins Ohr. Aber am Ende fehlt ihnen dann doch der große Hinhörer, die großen überlebensgroßen Momente, bei denen die Fäuste geballt von ganz alleine in die Höhe schnellen oder man voller Eifer in den Kampf ziehen möchte. Dafür sind andere zuständig. Ein bisschen mehr Hymnenhaftigkeit dürfte nicht schaden. Oder verstehe ich da was falsch und Eternal Champion sind so etwas wie die Bodenständigen im Epic-Sektor?

Die sieben Songs plus die instrumentale Überleitung „The Godblade“ bewegen sich allerdings auf gleichbleibend unterhaltesamen Niveau ohne wirkliche Ausreißer nach oben oder unten. Mal gibt man sich verspielter, mal doch etwas eingängiger, wie beim packenden Titeltrack oder dem tatsächlich recht groß angelegtem „Cowars’s Keep“.

Beileibe kein schlechtes Album, aber auch keines für das man die Band mal wieder größer schreiben muss, als sie ist.

 

Trackliste:
1. A Face in the Glare
2. Ravening Iron
3. Skullseeker
4. War at the Edge of the End
5. Coward’s Keep
6. Worms of the Earth
7. The Godblade
8. Banners of Arhai

 

3.8