Duesenjaeger – Die Gespenster und der Schnee (Grabeland Schallfolien/The Orchard, 12.05.23)

Gänzlich vernachlässigt haben wir bisher doch tatsächlich das neue Duesenjaeger Album “Die Gespenster und der Schnee”, welches bereits vor zwei Monaten erschienen ist.

Lange hatte man nichts Neues mehr von den Osnabrücker Punks gehört, weshalb sie uns dann direkt fünfzehn neue Songs gönnen – na wenn das Mal nichts ist, oder?!

Schon der Opener trifft bei mir direkt “Ins Schwarze” und lässt mich an die guten alten Zeiten zurück erinnern, damals als man beinahe jedes Wochenende die Ruhrpott-Punkschuppen unsicher machte und sich neben EA80 und den Boxhamsters eben auch regelmäßig die Jungs von Duesenjaeger zu Gemüte führte. Schon von je her im düsteren, melancholischen gehalten sprüht natürlich auch “Die Gespenster und der Schnee” nicht unbedingt vor Lebensmut und fröhlicher Farbgebung.

Vielmehr beschäftigen sich Tobi, Jan, Torben und Lars mit dem Hier und Jetzt – und das kann man sich aktuell wahrlich nicht durch die rosarote Brille beschauen. Geschlagene acht Jahre nach “Treibsand” macht hier jede einzelne neue Nummer richtig Bock und auch wenn die „20 Jahre duesenjaeger“ Feier wegen dem verrückten Virus ausfallen musste, so hatten die vier zumindest ausreichend Zeit, um sich auf das Schreiben neuer Songs zu konzentrieren. Und hier sind ihnen einge echt große Songs gelungen!

Too Little, Too Late” packt mich genauso wie das “Stundenglas“, welches das “Geisternetz” spinnt und uns mit Vollgas durch den guten alten zeitlosen Punkrock treibt, der Duesenjaeger schon seit über zwanzig Jahren so einzigartig macht. Klar, Paralellen zu EA80 sind definitiv da (“Vierunddreimaldiefünf“) und machen die Osnabrücker für mich noch interessanter – feiere ich doch immer noch regelmäßig die Nummer der Mönchengladbacher Altpunks um den charismatischen Sänger “Martin” Junge.

Was soll ich sagen, auf “Die Gespenster und der Schnee” gibts fünfzehn Mal direkt aufs Maul… nicht mehr, aber garantiert auch nicht weniger! Und selten habe ich die “Midnight Crisis” so schön schaurig und melancholisch erlebt, aber “Wir warten” lieber noch ein wenig, denn spätestens nach dem “Herbstmanöver” ist doch eh alles gegessen, da sagen wir doch alle einfach “Hurra Hurra Dystopia” – und jetzt Mal ehrlich, es ist ein “Drahtseilakt“, denn wir arbeiten minütlich an dem “Human Untergang“!

Okay, irgendwie ist alles nicht so wirklich lebensbejahend und wir sollten uns langsam auf den “Tag im Grauen” vorbereiten… ich denke das neue Duesenjaeger Album wäre der perfekt Soundtrack hierfür!

 

Titel:
1. Ins Schwarze
2. Too little, Too Late
3. Treibsand
4. Brandmelder
5. Stundenglas
6. Geisternetz
7. Vierunddreimaldiefünf
8. Midnight Crisis
9. Wir warten
10. Herbstmanöver
11. Hurra Hurra Dystopia
12. Drahtseilakt
13. Human Untergang
14. Horde II
15. Ein Tag im Grauen

 

Tour:
02.11.23 Würzburg @ Cafe Cairo (+ Oiro)
03.11.23 Tübingen @ Epplehaus (+ Oiro)
04.11.23 CH-Basel @ Humbug (+ Oiro)

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