Duchamp – Slingshot Anthems (End Hits Records/Solitary Man Records, 20.08.2021)

26 Minuten geballtes Oldschool-Skatepunk-Hardcore Geballer gefällig?

Da habt ihr eigentlich keine andere Wahl, als euch sofort das Debut-Album der neuen deutschen Punkrock-Supergroup Duchamp zu besorgen – denn Ingo (Gesang), Christian (Bass), Peter (Gitarre) & Benni (Drums) haben sich ja schließlich nicht aus Spaß ins Zeug gelegt um… halt, nee… so wie das ganze aussieht bzw. sich anhört, steckt hier eine ganze Menge Spaß drin und man hat jede Sekunde das Gefühl, dass die angestaute und ungenutzte Energie der letzten 1 1/2 Jahre den Kessel nicht nur zum Pfeifen, sondern regelrecht zum Explodieren gebracht hat.

Ich meine die Donots hatten sich ja schon vor der Pandemie eine Bandpause auferlegt, sodass der stets wirbelige und unermüdliche Herr Knollmann (pennt der eigentlich überhaupt mal – kann man kaum glauben wenn man sieht, wo er sich über den Tag verteilt überall rumtreibt bzw. wem er für das eine oder andere Projekt bereitwillig seine Stimme zur Verfügung stellt!) garantiert genügend Ideen für bestimmt zehn neue Alben in der Schublade hatte.

Da Kruse von Adam Angst ebenfalls quasi zum Nichtstun verdammt war und die beiden anderen Neu-Duchamps ihre alten musikalische Wirkungsstätten vor kurzem bzw. schon vor längerer Zeit verlassen hatten (Benni hatte zuvor das Schlagzeug bei Schrottgrenze maltretiert und Peter kennt man von Robocop Kraus & Pale), hatten alle garantiert noch ein wenig Luft im nun etwas sehr ausgedünnten Kalender, so dass es voller Elan und Enthusiasmus los gehen konnte.

Aber Leute, es kommt ja noch besser… denn da man sich in den letzten Monaten ja nur sporadisch bzw. meistens gar nicht treffen konnte und die einzelnen Duchamps eh viel zu weit voneinander entfernt wohnen, na warum kloppt man seine Idee und eingespielten Spuren nicht einfach über den Äther und somit in die heimischen Proberäume der geneigten Bandmitglieder? Denn wozu sollte man heutzutage Alben noch gemeinsam im Studio einspielen… das wird alles total überbewertet 😉

Na auf jeden Fall gesagt, getan! Und dann zum Schluss noch schnell in die Hände der famosen Recording-Götter Phil Meyer, Purgen und Guido (die sich ja auch bei den Donots für die Frickelarbeiten am Sound nie zu schade sind) ran gelassen, so wird ein technisch-hochwertiges Album draus.

Wenn man dann noch das Glück hat und aufgrund seiner jahrzehnte langer Karriere den einen oder anderen freundschaftlichen Kontakt zu internationalen Musikern hat, dann ist auch klar warum sich auf “Slingshot Anthems” so viele namenhafte Gäste rumtreiben, oder?! Also ich sag mal so, Dave Smalley (Dag Nasty, Down By Law und ALL), Stephen Egerton (Descendents), Brian McTernan (Be Well/Battery) oder Jason Shevchuk (Kid Dynamite) sind ja jetzt keine unbeschriebenen Blätter, wenn man auf die gute alte 90er US-Hardcore Zeit zurück schaut.

So, wollen mal zum Ende kommen… wir essen zeitig – mein Fazit lautet: geil gemacht Jungs!

Ich bin ganz bei euch und sollte ich ein/zwei Nummer heraus nehmen an denen ich ganz besonders hängen, dann sind “50 Seconds of P.M.A.” und “Chopper, Sic Balls!” definitiv mit von der Partie.

 

Titel:
1. I Wanna Be Your Tool
2. The Art of Defiance
3. Non-Exister
4. Teeth Gone Missing
5. Video Games & Coffee
6. Black Water
7. Train Dodge
8. Old Dogs Don’t Die
9. Nobody Ever Said Fuck the Fire Department
10. Don’t Pass the Torch
11. 50 Seconds of P.M.A.
12. The Good Fight
13. Chopper, Sic Balls!

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4.2