Sons Of Alpha Centauri – Push (Exile On Mainstream Records, 27.08.2021)

„Push“ ist eine Zäsur in der zwei Jahrzehnte währenden Geschichte der Briten Sons Of Alpha Centauri. Über drei Alben sowie zahlreiche Singles und Splits war man ein reines Instrumentalprojekt. Doch damit ist jetzt Schluss. Zusammen mit Sänger Jonah Matranga (u.a. Far, Gratitude, Onelinewdrawing) entschloss man sich für einen quasi musikalischen Neuanfang.

Die neuen Songs von „Push“ geben sich tief verwurzelt im Alternative Rock bzw. Post Hardcore der 90er, wie ihn z.B. Quicksand oder Only Living Witness erfolgreich und genreprägend gespielt haben. Eine Zeit welche in den Persönlichkeiten der vier Musiker große Spuren hinterlassen hat. Trotzdem klingt das Ganze nicht wie eine reine Retroveranstaltung, sondern überraschend frisch und lebendig.

Die Stücke von Sons Of Alpha Centauri leben anno 2021 von pulsierenden Gitarrenriffs, unheimlich groovigen Rhythmen, einem generellen für diese Musikrichtung überraschend progressiven Musikverständnis und – jetzt eben ganz neu – einem rauen, aber auch melodischen Gesang, der es schafft ihnen immer wieder ein paar hymnische Momente einzupflanzen. Gleich der Opener „Get The Guns“ klingt wie ein Amalgam all der Elemente dieser Band und steht exemplarisch für „Push“: aggressive Hardcore-Urgewalt trifft auf das feine Florett und aufrüttelnde, eingängige Momente.

Diesen Weg geht man allerdings nicht beständig und die Band macht es sich und dem Hörer auch nicht immer so einfach. Denn man muss sich einlassen auf „Push“. Dann gibt es einiges zu Entdecken. Seien es die immer intensiver werdende Dynamik von „Listen“, der zurückgenommene, introspektive Ton des überraschend hell auflösenden „Buried Under“, die lässige Hook von „Dark Night“ oder die atmosphärischen Anklänge von „Own“, mit denen das Album endet.

Und jenes ist nicht nur ein ziemlich gutes, sondern auch ein ziemlich dunkles, auch wenn das musikalisch nicht beständig durchscheinen mag. Daumen hoch!

 

Trackliste:
1. Get The Guns
2. Listen
3. The Enemy
4. Push
5. Buried Under
6. Boys And Girls
7. Saturn
8. Dark Night
9. Own

 

Photo-Credit: Nick Coward

 

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