Devin Townsend Project – Ocean Machine: Live At The Ancient Theater Plovdiv (Inside Out, 06.07.2018)

Für den 22. September 2017 hatte sich Devin Townsend etwas Besonderes vorgenommen. Die Royal Albert Hall hatte er ja schon erobert. Jetzt musste es was anderes sein. Und zwar ein Konzert im antiken, römischen Theater in Plovdiv, Bulgarien. Ein zweigeteilter Auftritt. Zum einen die Präsentation des Albums „Ocean Machine“, da jenes vor 20 Jahren veröffentlicht wurde, zum anderen ein Set mit Fan-Favoriten sowie Chor und Orchester. Letzteres muss man wohl mal gemacht haben, wenn man später zu den Großen gehören möchte…

Wie dem auch sei. Natürlich MUSS davon natürlich eine Live-Nachlese her. Unter dem Namen „Ocean Machine: Live at the Ancient Theater Plovdiv“ gibt es verschiedene Konfigurationen auf CD und DVD/Blu-ray (3-CD/2-DVD/Blu-ray mit Artbook, 3-CD/DVD und Blu-ray). Und, das hatte man damals noch nicht geahnt: Es sollte die Abschiedsvorstellung des Devin Townsend Projects sein. Mittlerweile ist diese Konstellation Geschichte. Herr Townsend macht sich zu neuen Ufern auf.

Aber als solches ist das Ganze eine Vollbedienung. Das „By request“-Set dauert 90 Minuten und enthält zwölf Songs. Dabei auch eher seltener gehörtes wie „Om“, „Canda“ oder „Bad Devil“. Mit dabei aber wieder der schräge Humor von Devin und die absurd große Riesengitarre bei „By Your Command“. Die Band gibt sich verdammt gut eingespielt und zieht ihr Ding durch. Orchester und Chor dienen mehr der Hintergrundbeschallung und können nicht wirklich Akzente setzen. Aber natürlich klingt das Ganze um einiges kraftvoller und natürlicher als von Konserve. Und das hat schon was. Leider geht der volle Sound im Mix etwas unter. Wie immer bei Devin Townsend wird alles bis ans Limit gedreht, die Drums drücken, wie so oft, auch einiges nieder.

Trotzdem macht das Ganze schon Spaß und die Atmosphäre im Theater kommt auch am Bildschirm gut rüber. Gerade als zum Ende zu beim Doppelschlag „A Simple Lullaby“ und „Deep Peace“ die Feuersäulen nach oben steigen, ein Feuerwerk die Nacht erhellt und am Ende das Publikum wie ein Weihnachtsbaum erstrahlt, hat das schon was das die CD-Version zu Hause natürlich nicht erzeugt: Atmosphäre. Schon schön.

Die zweite Hälfte ist das etwas abgespeckter. Die Bühne wurde leer geräumt und es ist nur noch die Band im kleinen Setup vor Ort. Allerdings hat Bassist Brian Waddell seinen Platz für den originalen „Ocean Machine“-Bassisten John Harder geräumt. Jener ist gesundheitlich zwar etwas gebrechlich gefällt aber enorm mit seinem warmen Bass-Sound. Überhaupt klingt die Musik dieses Parts angenehm natürlich. Oder liegt das nur am Klang-Overkill des ersten Teils? Egal, „Ocean Machine“ am Stück und in dieser Version ist durchgehend angenehm und kumuliert wieder im äußerst intensiven „The Death of Music“.

Am Ende eine durchgehend runde Sache, die man als Devin-Townsend-Fan wohl haben muss!

 

By Request Set with Orchestra:
1. Truth
2. Stormbending
3. Om
4. Failure
5. By Your Command
6. Gaia
7. Deadhead
8. Canada
9. Bad Devil
10. Higher
11. A Simple Lullaby
12. Deep Peace

Ocean Machine:
1. Seventh Wave
2. Life
3. Night
4. Hide Nowhere
5. Sister
6. 3 A.M.
7. Voices in the Fan
8. Greetings
9. Regulator
10. Funeral
11. Bastard
12. The Death of Music
13. Truth

 

4.5