Chris Cornell
Photo: Jeff Lipsky

Chris Cornell – Higher Truth (Universal Music, 18.09.2015)

Zu Chris Cornell muss man als Musikkenner eigentlich gar nichts mehr gesagt bekommen. Mehrfacher
Grammy-Gewinner und seine Bands Soundgarden und Audioslave kennen die meisten dieser Kenner ohnehin.

Heute bringt dieser ein neues Soloalbum heraus, welches „Higher Truth“ getauft und von Brendan O’Brian (Bruce Springsteen, Pearl Jam, Neil Young etc.) produziert wurde. 16 (!) Tracks, von denen die letzten vier allerdings Bonustracks sind, führen uns durch einige Gefühlswelten, welche verschiedenste Gerschichten erzählen.

Beginnend mit den Klängen einer Mandoline, werden die meisten Songs des Albums aber mit minimaler
Rockband-Instrumentierung weitergeführt. Die Akustikgitarre (auch mit vielen Zupfmustern) ist das Herz der Platte – Seele verleiht diesem Album dann natürlich Cornells Stimme, die einfach jede einzelne
Veröffentlichung Cornells (und seiner Bands) einzigartig macht. Ruhig beginnend, führt es in den meisten Songs zu Full-Band-Besetzungen, welche die anfängliche friedliche Stimmung in kraftvolle Songendings
verwandeln.

Umgehend der erste Song des Album „Nearly forgot my broken heart“ haut mit Melancholie und
Ausdruckskraft aus den Lautsprechern entgegen und zeigt auf, auf was wir Hörer uns innerhalb der weiteren Tracks einstellen dürfen – in diesen Song umgehend reinhören und einen ersten Überblick verschaffen ist hier meine Empfehlung!

Mein absoluter Lieblingstrack des Albums, welcher auch umgehend für Gänsehaut sorgte, ist allerdings
„Before we disappear“ – eine schöne Rocknummer über die Vergänglichkeit.

„Let your eyes wander“ ist eine klassische Singer/Songwriter Nummer. Stimme und Gitarre führen durch den Song und zeigen den Abwechslungsreichtum innerhalb dieses Solo-Albums auf.

Der Song „Our time in the universe“ ist zweifach auf der Platte vertreten, einmal als Rock-Version und einmal in einer Remixversion, welche meiner Meinung nach auch einfach hätte fehlen können.

Wichtig ist hier nun einfach festzuhalten, dass Cornell mit „Higher Truth“ das Rad nicht neu erfindet, sich aber dennoch bei den üblichen Rockmusik-Zutaten in den höheren Schubladen bedient.

Zusammenfassend: Chris Cornell ist ein geiler Typ und dazu auch noch ein unglaublicher Musiker. Sowie in seinen Bands, aber auch in den Soloalben, weiß Cornell immer und immer wieder zu überzeugen.

Im Sessel zurücklehnen, denn die Platte hilft auch dabei, sich auf den annähernden Herbst einzustellen. Kaufempfehlung für Rockmusik Liebhaber!

ChrisCornell

Tracklist:

01. Nearly Forgot My Broken Heart
02. Dead Wishes
03. Worried Moon
04. Before We Disappear
05. Through The Window
06. Josephine
07. Murderer Of Blue Skies
08. Higher Truth
09. Let Your Eyes Wander
10. Only These Words
11. Circling
12. Our Time In The Universe

Bonus Tracks

13. Bend In The Road
14. Wrong Side
15. Misery Chain
16. Our Time In The Universe (Remix)

4.8