Phillip Bölter ist ein 30 Jahre junger deutscher Liedermacher und Rocksänger, wobei die Musik eher zum zweiten gehört mit einer guten Prise Countrysound. Für seine noch jungen Jahre hat er schon so einiges auf die Beine gestellt, die Info auf seiner Homepage spricht von 8 Alben und 1000 Konzerten. “Therapie” ist jedoch mit dem Bandsignet Bölter ein Debütalbum.
Was definitiv stimmt ist, dass er ein großer Instrumentalist und Komponist ist. Das neue Album “Therapie” ist zwar in einer Dreierbesetzung eingespielt, viele Instrumente spielt der Bölter aber selber ein.
Und sein neues Album überzeugt ebenfalls von vorne bis hinten. Es bietet 13 erstklassig eingespielte Stücke zwischen Rock, Pop, Country und eben Liedermacher. Das erste Stück „Bis hierher und noch ein Stück weiter“, ist ein beinharter Rocker mit knackigen Riffs und wunderbar arrangierten Gitarrenparts. Direkt im Anschluss gibt es ein Quasi-Liedermacherstück das sehr melodisch und ein schmiegsam ist, vielleicht schon einen Millimeter über der Kitschgrenze an manchen Stellen. Mit seinem hier eher melancholischem Gesang hält er die Spur immer knapp davor und betört mit der Musik, die angesprochene Grenze wird erst am Schluss mit dem Kindergesang leicht überschritten – und das passt auch noch. Und so folgen neun weitere schwungvolle, gefühlvolle, nachdenkliche und auch mal wieder rockige Stücke, die – ich wiederhole – perfekt instrumentiert und eingespielt und über die ganze Laufzeit von knapp einer Stunde hörenswert und unterhaltsam sind. Das gelingt durch immer wieder auftauchende, zumeist bluesiege Gitarrensoli und den schon erwähnten Countryanleihen (Steelgitarre und anderes.)
Nun kann man dem Album vorwerfen, dass es ziemlich bodenständige und wenig innovative Musik bietet. Aber dem muss man wohl entgegnen, dass Bölter eben einfach nur gute Rockmusik machen will. Und das gelingt ihm auf hohem, ja fast perfekten Niveau. Und seine Stimme passt auch noch hervorragend in diesen Kontext.
Womit wir bei den Texten wären. Und da kann ich auch nur sagen: hier gibt es kein Herzschmerz-Schubidubidu. Nein hier geht es um die Klimakatastrophe, dem Verpassen des richtigen Zeitpunkts, Dinge zu ändern, Probleme einiger Menschen mit der Wahrheit und anderen aktuellen Themen. Diese werden sehr passend und lyrisch umgesetzt. Zusätzlich gibt es auch noch andere Themen, die auch mal ein wenig ins Private reingehen. Also, auch hier hohes Niveau.
Somit kann ich „Therapie“ dem allgemeinen Rock- und Popfan einfach nur empfehlen, weil es in allen Belangen einfach nur Spaß macht. Das Album erscheint in einer schönem Pappbox, die CD ist in einem Schuber und beigelegt sind 11 Karten mit Farbaufdruck und einem QR-Code zu den Texten.
- Bis hierher und noch einen Schritt weiter
- Hallo Sonne
- Therapie
- Träumer
- Man muss nehmen was man kriegen kann
- Von oben
- Zwischen Tour und Angel
- Alles Wirrwarr
- Ohne Flügel
- Im Wandel der Zeit
- Lass mich mal machen
- Glücksjäger
- Lied von einem Traurigen