Behemoth- I Love You At Your Darkest (NuclearBlast, 05.10.2018)

Ach ja, die Black-Metal-Satanisten sind im Prinzip ideologisch auch nicht viel besser als die White-Metal-Prediger. Ob man nun wie Nergal von Behemoth eine Bibel auf der Bühne zerreißt, oder wie Stryper Bibeln in das Publikum wirft, macht für einen unreligiösen Menschen wie mich keinen Unterschied. Ideologisch geprägter Fanatismus, nur die Ausprägung ist anders.

Wenn eine wichtige Band des Black-Metal-Sektors, und das sind die Polen Behemoth mit Sicherheit, ein Album veröffentlicht, kann man sich da nur auf die Musik konzentrieren? Man kann es zumindest versuchen, da zur Onlinebemusterung kein Textblatt gereicht worden ist, und der Gesang nur schwer verständlich ist, wird dieses Unterfangen natürlich erheblich erleichtert! Liest man sich durch Interviews welche Bandleader Nergal zur Veröffentlichung des neuen Albums „I Love You At Your Darkest“ gegeben hat, scheint er zumindest ein ziemlich reflektierter Mensch zu sein.

Nun gut, musikalisch haben Behemoth viel zu bieten. „I Love You At Your Darkest“ ist meine erste Begegnung mit der Musik der Band. Im Gegensatz zu anderen Black-Metal-Bands verzichtet das Trio auf wilde Raserei und keifenden Gesang. Nergals Geröchel könnte auch einer Death-Metal-Band gut zu Gesicht stehen. Die Musik enthält natürlich Blastbeats. Aber was bei anderen Bands mir oft chaotisch erscheint, hat hier Struktur. Und oft schafft die Band es in die schnelle Rhythmik eine Melodie einzufräsen, welche im Ohr hängen bleibt.

In einigen Songs nimmt die Band auch den Fuß vom Gaspedal und dabei wird das Tempo dann sehr schleppend. Oft fühlt man sich an die ersten Alben von Paradise Lost erinnert. Auch diese Alben hatten diesen „gothischen“ Sound. Das passende Beispiel wäre hier dann „Havohej Pantocrator“.

Der Gegenpart dazu wäre ein Lied wie „Wolves Ov Siberia“, welches eher die schnelle Gangart der Band zeigt!

Fazit: Musikalisch toll! Vielseitig und eines der besten Black-Metal-Alben der letzten Zeit. Mangels Verständnis kann ich zu den Texten nichts sagen!

1. Solve (Intro)
2. Wolves Ov Siberia
3. God = Dog
4. Ecclesia Diabolica Catholica
5. Bartzabel
6. If Crucifixtion Was Not Enough
7. Angelvs XIII
8. Sabbath Mater
9. Havohej Pantocrator
10. Rom 5 8
11. We Are The Next 1000 Years
12. Coagula (Outro)

 

https://behemoth.pl/

 

 

Photo credit: Grzegorz Gołębiowski

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