At the Drive-In – In•ter A•li•a (Rise Records/BMG/ADA Warner, 05.05.2017)

Während Deutschlands Musikwelt sich über Xavier Naidoo’s geistigem Durchf… Erguss echauffiert oder das „neue“ Album der Toten Hosen feiert bringen wir euch lieber wieder etwas handfestes näher. Hier kommt ein Urgestein des Post-Hardcore, am 05.05.2017 veröffentlichten At the Drive-In ihr neues Album „In•ter A•li•a“.

Für Fans der Band dürfte dies etwas ganz besonders sein. At the Drive-In lösten sich bereits 2001 auf, gründeten sich 2012 jedoch neu, spielten auf einigen Festivals und gingen 2016 sogar auf Welttournee. Nun erscheint mit „In•ter A•li•a“ nach fünf Jahren Wartezeit das neue lang ersehnte Album. Wer At the Drive-In zum ersten Mal hört und sich verschaukelt fühlt, weil die Band im mehr nach Punk klingt, dem sei gesagt, dass At the Drive-In Anfang der 90er Jahre gegründet wurde und die Post-Hardcore Szene noch von Punk/Hardcore-Punk geprägt war. Die späteren Einflüsse durch Emo und Screamo innerhalb des Genres sind erst ganz am Ende des Jahrzehntes hinzugekommen. Ihrem Stil sind die fünf US-Amerikaner aus El Paso auch nach all den Jahren treu geblieben. Sicher könnte man jetzt sagen At the Drive-In habe sich nicht weiter entwickeln können, doch muss das zwangsläufig nicht immer etwas Schlechtes bedeuten und kann auch nach hinten losgehen, siehe Linkin Park. Typisch für die Band ist die durchgehend hohe Geschwindigkeit der Songs vom Anfang bis zum Ende von „In•ter A•li•a“. Die konstant hohe Geschwindigkeit trägt dazu bei, dass man sich nicht langweilt. In diesem Fall ist das aber leider ein Abzug in der B-Note, da man nicht mit großer Vielfalt innerhalb von „In•ter A•li•a“ rechnen sollte, was es auch relativ schwierig macht, die Songs im Einzelnen zu bewerten. Hinzu kommt die Trennung von Gitarrist und Gründungsmitglied Jim Ward Anfang 2016, wo sich viele einig sein dürften, dass sich die Band, zumindest im musikalischen Sinne, keinen Gefallen getan hat.

Fakt ist dennoch „In•ter A•li•a“ ist ein hochaufgeladenes Album und nichts für einen entspannten Abend. Die Texte sind gewohnt gesellschaftskritisch und kommen ohne abgedroschene Phrasen aus. Einige Kritiker behaupten „In•ter A•li•a“ würde noch zu sehr in der Vergangenheit hängen, dabei sollte man allerdings bedenken, dass das letzte Album bereits 17 Jahre alt ist und viele genau auf diesen Sound gewartet haben. Wer die Bandgeschichte kennt, weiß das es in den Sternen steht, ob in naher Zukunft überhaupt noch weitere Alben entstehen werden.

  1. No wolf like the present
  2. Continuum
  3. Tilting at the univendor
  4. Governed by contagions
  5. Pendulum in a peasant dress
  6. Incurably innocent
  7. Call broken arrow
  8. Holtzclaw
  9. Torrentially cutshaw
  10. Ghost-Tape
  11. Hostage Stage

http://www.atthedriveinmusic.com/

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