As Everything Unfolds – Ultraviolet (Long Branch Records, 21.04.2023)

Auf ihrem zweiten Album „Ultraviolet“ zeigen die jungen (von einer Sängerin angeführten) Briten, wo der alternative Hase langläuft. Sie haben das ABC des modernen, alternativen Rocks/Metals verinnerlicht, so dass die Generation Spotify in Jubelstürme ausbrechen dürfte. As Everything Unfolds kombinieren knackige, teilsweise Djent-lastige Metalriffs mit Hardcore-Ausbrüchen, kleinen atmosphärischen Einschüben und großen Refrains. Unter der Oberfläche gibt es viel Getöse und die Musik ist trotz ihrer angeschnittenen Kantigkeit durchaus eingängig und kommt wahnsinnig schnell auf den Punkt. Genau das, was heutzutage auch verlangt wird.

Daraus sollte man der Band aber keinen Strick drehen, denn sie liegt vollauf im Zeitgeist und mit dieser Masche agiert sie recht souverän. Der titelgebende Opener „Ultraviolet“ bringt das im Folgenden zu hörende auch wunderbar auf den Punkt: moderner, maschineller Sound, zuerst dezent melancholisch und dann effektvoll explodierend, ohne den Hörer auch nur eine Sekunde zu überfordern.

Der große Pluspunkt ist dabei Sängerin Charlie Rolfe, die es versteht, wie der Song richtig performt werden muss, um seine Wirkung zu erreichen. Dadurch ziehen Nummern wie „Slow Down“ oder „Daylight“ ihren Reiz. Etwas ab von der Formel heben sich das nervöse, ohne kuscheligen Part auskommende Hardcore-lastige „Flip Side“ oder am anderen Spektrum der melodische Alternative-Rocker „Rose Bouquets“.

Insgesamt stimmt die Energie auf „Ultraviolet“, Emotionen kommen durchaus rüber. Der Rest ist Geschmackssache. Talent kann man der Band jedenfalls nicht absprechen.

 

Trackliste:
1. Ultraviolet
2. Felt Like Home
3. Slow Down
4. Saint Or Rogue
5. Blossom
6. Infrared
7. Flip Side
8. Twilight
9. Rose Bouquets
10. Daylight
11. All I’ve Ever Known

Photo-Credit: Pearl Cook

 

3.6