All Hands_Made Light – Darling the dawn (Constellation Records, 21.04.2023)

Mit All Hands_Made Light betritt ein weiters musikalisches Duo aus dem Dunstkreis der Montrealer Independent-Szene den Kreis. Mit Efrim Manuel Menuck ist in diesem Falle auch jemand dabei, der Mitglied einer der Initialbands dieser Szene ist: Godspeed You! Black Emperor. Und es überrascht wenig, dass er auch durch seine Mitarbeit bei The Sillver Mt. Zion bekannt ist.

Und was die beiden auf ihrem ersten Album „Darling, the Dawn“ umsetzt, folgt, wenn auch in anderer Umsetzung, auch voll und ganz der Musik der beiden genannten Bands.

Das Album enthält sieben eher kurze Stücke, die aber zu einem großen Stück zusammenschmelzen. Die angesprochene andere Herangehensweise bezieht sich auf die Umsetzung, die weitestgehend auf elektronische Klangerzeugern beruht. In diesen mächtigen elektronischen Sound wurden lediglich Violine und Schlagzeug und natürlich der engelsgleiche Gesang von Ariel integriert.

Wie also nun klingt das Ganze: Schon der Einstieg ist von langsam anschwellenden elektronischen Drones und Sounds bestimmt. Nicht total finster, aber durchaus bedrohlich dunkel baut sich die atmosphärische Soundlandschaft auf. Es wabert und dröhnt und darüber erklingen verhallend die Vocals, die ganz klar Shoegaze sind. (Die Musik ist es in Nuancen.) Mir fällt bei der Vocalarbeit auch direkt die Heaventhly-Voices-Szene ein, die in den 90ern entstand und recht groß war.

Oberfächlich gehört passiert nicht mehr auf diesem Album. Die Soundlandschaft schwillt an, erreicht einen Höhepunkt, verhallt und dann geht es wieder von vorne los. Die Stimme steuert dazu mal hymnisches, mal etwas melodiöseres und vor allem ganz viel Atmosphäre bei. Also, selbst oberflächlich gehört könnte man hierzu gut die Augen schließen, langsam vor sich hindämmern und unterschiedlichste Filme vor dem inneren Auge abfahren lasssen oder aber einfach nur in die Atmosphäre fallen.

Öffnet man sich der Musik, hört sie bestenfalls über Kopfhörer in einem abgedunkelten Raum und ohne Störungen, wird man unglaublich viel in dem Sound finden, was so alles passiert. Elektronische Geräusche, Experimente, die erwähnten beiden „echten“ Instrumente und vieles mehr. Ich denke, dass dieses Album nichts zum alltäglichen Hören ist, sondern etwas besonderes, wenn man mal entspannen möchte und neue Dinge entdecken möchte. Die Scheibe hat da ein großes Potential für.

 

  1. A Sparrows Lift
  2. We live on a fucking planet and baby, that´s the sun
  3. Wating fort he light to quit
  4. A workers Graveyard (poor eternal)
  5. Anchor
  6. Lie down in roses, dear

https://allhandsmakelight.bandcamp.com/album/darling-the-dawn

4.5