Alberta Cross – Sinking Ships (Dark Matter/AMK, 31.03.2023)

Ist das noch Rock oder mittlerweile einfach atmosphärischer, reifer Pop, welchen Alberta Cross auf ihrem siebten Album servieren? Vom Americana-Hang früherer Tage ist jedenfalls nicht mehr viel in den Songs von Petter Ericson Stakee zu spüren. Aber wisst ihr was? Das ist komplett egal! Denn die zu hörende Musik ist unheimlich betörend und durch ihre zurückhaltende Art auch überraschend einnehmend.

Alberta Cross schleichen sich eher von hinten an, hüllen einen mit ihren zarten Melodien ein, ohne dass man es so richtig mitbekommt. Das hier ist echt schöner, melancholischer Indiepop, wie man ihn nicht allzu oft zu hören bekommt. Eine Art von Musik, welche durch ihre an den Tag gelegte Ruhe Kraft erzeugt. Klingt komisch, ist aber so. Spektakulär unspektakulär sozusagen.

Dabei beweist sich Herr Stakee als interessanter Lyriker, während er mit seinem Produktionsteam im Hintergrund angenehme, feinsinnige Klangteppiche ausgelegt hat. „Sinking Ships“, das gemütlich schlendernde „Morning Drum“ oder auch das mit knirschender Gitarre aufgepeppte „Glow In The Dark“ sind schöne Beispiele hierfür. Auch das Cover von Sharon Van Ettens „Every Time The Sun Comes Up“ fügt sich gut ins Gesamte ein. Lediglich das ziemlich düstere „Vespertine“ sowie das ungemütliche „Bloom“ heben sich etwas vom Rest ab.

Ansonsten haben wir es hier mit einem fein fließenden Album zu tun, welches sich gut in einem Rutsch durchhören lässt.

 

Trackliste:
1. Mercy
2. Sinking Ships
3. Glow In The Dark
4. Between You And Me
5. Come To A Place
6. Morning Drum
7. Near Misses And Defeats
8. Vespertine
9. Bloom
10. Every Time The Sun Comes Up

 

 

Photo-Credit: Courtney Sultan

 

3.8