The Fratellis – Half Drunk Under A Full Moon (Cooking Vinyl/Sony Music, 02.04.2021)

Die Fratellis haben die Schnauze voll von Lockdown und einsamen Dahinvegetieren! Und deshalb haben sie ein Album aufgenommen, welches nach Lebensfreude klingt, nach Spaß und Sonnenschein, das Lust auf Konzerte und ausgelassenes Zusammensein weckt. Dafür lassen sie nun endgültig den von Britpop und Glamrock beeinflussten Sound ihrer frühen Jahre beiseite und geben sich ganz und mit voller Lust dem Pop hin.

Das klingt anfangs ungewohnt, erweckt mit dem tröpfelnd beginnenden Titeltrack „Half Drunk Under A Full Moon“ recht schnell die Lebensgeister. Große Gesten, viel Klingklang, Getöse und einen wollüstig umarmende Melodien. Ja, das hat in der Tat etwas! Song für Song nutzt sich dieser Grundeindruck allerdings ab. Denn die Chose ist schon seeeeeeeeehr leichtgängig und -gewichtig. Klar steckt da viel Mühe drin, auch mal angenehme Retrogefühle zu wecken, mit Streichern und Bläsern wird effektvoll um sich geworfen und das aktuell so langweilige Formatradio der hiesigen Senderlandschaft würde man ohne weiteres mit Songs wie „Lay Your Body Down“, „Need A Little Love“ oder „Living In The Ark aufwühlen“. Aber irgendwie wird man davon auch ziemlich schnell satt.

Dann ist man umso mehr froh über lässige Groovendes wie „Six Days In June“ oder die große, getragene Abschlussnummer „Helle Stranger“. Davon hätte man sehr gerne mehr gehört. Aber gut, für allzu großen Tiefgang waren die Fratellis noch nie bekannt und so passt die neue Platte eigentlich doch ganz gut zum restlichen Programm des schnitten, britischen Trios.

Nun denn, wenn’s denn mal wieder mit dem öffentlichen Leben losgeht: die Fratellis stehen grinsend bereit! Bis dahin hellen sie mit „Half Drunk Under A Full Moon“ sicher das eine oder andere Wohnzimmer für ein paar Minütchen auf.

 

Trackliste:
1. Half Drunk Under A Full Moon
2. Need A Little Love
3. Lay Your Body Down
4. The Last Songbird
5. Strangers In The Street
6. Living In The Dark
7. Action Replay
8. Six Days In June
9. Oh Roxy
10. Hello Stranger

 

 

Photo-Credit: David Eustace

 

3.3