Stumfol – Cold Brew (Homebound Records, 12.08.2016)

Christian Stumfol mit seinen folkigen Songwritersongs, die in die Bars dieser Welt und an die Lagerfeuer gleich gut passen, kennt man, wenn man sich mit entsprechender Musik beschäftigt oder irgendwo auf seinem Körper zumindest einen Anker tätowiert hat. Für das neue Album hat sich der gebürtige Schwabe jetzt befreundete Musiker eingeladen und das erste Mal eine Fullbandplatte gemacht. Zu “Cold Brew” kommt aber gleich noch “Slow Brew” und damit die reduzierten Versionen der Songs.

Und schon mit dem Opener “Save This” schwingt so eine Mischung aus dem schwäbischen Springsteen und Folkhelden wie Lucero mit. Aber nicht genau wie die offensichtlichen Bezugspunkte des Songwriters, sondern immer nur in einer Note am Rand. Im Hinterkopf. Grinsend in der Ecke.

Natürlich erfindet man, insbesondere nach dem Folksongwriterboom der letzten Jahre, das Rad so nicht neu. Aber Stumfol hat bei allem was er macht seine eigene Note und seinen eigenen Sound, der nicht krampfhaft Jemand sein will, der er nicht ist.

Mit Bandverstärkung alles eine Runde fetter und runder als bisher, aber trotzdem bleibt man sich treu und macht für was das Herz schlägt. Folkigen Sound mit viel Herzschmerz, großen Momenten und immer auch die Runde Pathos, die diese Art Musik einfach braucht.

Und die “Slow Brew” Versionen sind keinesfalls unnötige Lückenfüller, sondern wirken dabei einfach wie ein eigenständiges Album. So wie man auch die einsamen Solosongs von anderen Künstlern wie Tim Barry und Co. gewöhnt ist. Und obwohl da vermutlich einige Lebensjahre und möglicherweise auch einige Liter Whiskey zu Herrn Barry fehlen, reiht sich Stumfol genau da ein ohne peinlich oder aufgesetzt zu sein. Danke für dein Herzblut und dein Herzschmerz! Kaufempfehlung!

 

cb_cover

 

1. Save This

2. Something Right

3. Speak Up

4. Didn‘t Care At All

05. Never Ask For More

06. This Darkness

07. Colour Up What‘s Around

08. Out For More

09. This World Is Ours

10. As Long As It Floats

4.3