The Lord Weird Slough Feg – New Organon (Cruz del Sur Music, 14.06.2019)

Junge, wie die Zeit vergeht! Es ist tatsächlich schon geschlagene fünf Jahre her, dass die exzentrischen Kauzmetaller um Mike Scalzi ihr letztes Album „Digital Resistance“ veröffentlicht haben. Nun denn…

Auf dem Albumcover prangt wieder der ganze, sperrige Bandname The Lord Weird Slough Feg und auch sonst fühlt man sich ob des trocken Sound und den rauen Songs etwas an die Zeit zwischen „Twilight Of The Idols“ und „Down Among The Deadman“ zurückerinnert. Textlich weg von irgendwelchen Technik-Spinnereien, zurück ins philosophische Metier des singenden Professors Scalzi. Nicht umsonst trägt das Album den Titel von Francis Bacons Werk „Novum Organum“ aus dem Jahr 1620.

Der Start der Platte ist noch etwas schwerfällig. Doch der typische Groove der Band ist sofort da. Doch so richtig gepackt wird man erst mit dem vierten Song „Being And Nothingness“, wenn es weniger ruppig, dafür umso beschwingter wird. Aber von dort weg geht es richtig ab. Während man im Hintergrund ein sauberes Rhythmusfundament zimmert, spielen sich Mike Scalzi und sein Gitarrenkompagnon Angelo Tringali gar traumwandlerisch gegenseitig die Bälle zu. Man vergisst immer wieder gerne: eines der besten Gitarrenduos seit Gorham/Robertson (Thin Lizzy) und Murray/Smith (Iron Maiden).

Im Folgenden haben die Herren jedenfalls genug Gelegenheit sich nach Herzenslust auszutoben. Trotzdem steht am Ende der Song im Vordergrund. Diese bekamen auf „New Organon“ wieder etwas mehr Folk-Flair eingeimpft. Das kurze „Sword Of Machiavelli“ ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Ansonsten scheut man sich nicht, auch mal etwas federnd-leichte Melodien wie bei „Coming Of Age In The Milky Way“ mit einzubinden. Ein Kontrast zum knackigen Start der Platte. Neu ist dagegen, dass Bassist Adrian Maestas mal ans Mikro darf. „Uncanny“ atmet durch den hellen Gesang noch mehr sattes 70s-Feeling.

Im Abschlusstriple wird nochmals ordentlich Gas gegeben und man spielt sich in einen regelrechten Rausch. Nach fast schon zu kurzen 37 Minuten ist das Ganze dann auch vorüber. Slough Feg klingen auf „New Organon“ immer noch so eigensinnig wie eh und je. Und das ist auch verdammt gut so!

 

Trackliste:
1. Headhunter
2. Discourse on Equality
3. The Apology
4. Being and Nothingness
5. New Organon
6. Sword of Machiavelli
7. Uncanny
8. Coming of Age in the Milky Way
9. Exegesis / Tragic Hooligan
10. The Cynic

 

4.3