Redensart – Am Ende war nicht alles schlecht (Gunner Records, 18.12.2015)

Redensart sind wieder so eine Band. Eine Band die mir ständig irgendwo über den Weg läuft. Instagram, Facebook. Überall quasi.

Im Dezember flatterte dann von “Ich hau einfach mal nur gute Sachen raus”- Gunner Records die EP in meinen Briefkasten und endlich konnte ich mich intensiver mit dieser Band, die für mich irgendwie ständig da ist und über die ich so wenig weiß, beschäftigen.

Mit “Am Ende war nicht alles schlecht” startet die 4 Songs starke EP mit einem treibenden FolkIndiePopSongwriter-Gemisch. Und was soll ich sagen? Geil! Dann dazu noch deutsche Texte, was ziemlich ungewöhnlich für den Stil ist, weil doch jeder irgendwie entweder wie irisches Pub oder Südstaaten-Fred mit Angel in der Hand klingen möchte. Und hey! Das war kein Chuck Ragan-Diss! Den liebe ich noch immer!

Die Texte dieser Freiburger Burschen treffen genau meinen Geschmack! Nicht zu platt, nicht aus sozialwissenschaftlichen Büchern abgeschrieben und nicht pseudo-true! Richtig gut!

“Du legst deinen Kopf auf`n Tresen. Ja und ich mein Versprechen daneben. Bis ans Ende unserer Tage. Ich vergesse das nie. Sage ich still und leise bis wir letztendlich schrien”

Wenn Tigeryouth-Tilman mit Mumford and Sons saufen würde und Annenmaykantereit auf eine Tüte vorbeikommen würden, würde sich das vermutlich genau so anhören! Großartig!

“Die Momente Danach” kommt erstmal nachdenklicher um die Ecke, verliert aber nicht den Reiz an dieser deutschen Folksache. Was vermutlich auch an dem wieder großartigen Text liegt.

“Der Moment und die Momente danach

Bauten einen Turm so groß, der heut` die Stadt überragt”

 

“Wie das wohl wär” ist zwar kein klassicher Kneipenhit, aber sollten sich Redensart mal in meine Kneipe des Vertrauens und dort auf die kleine Bühne verirren, werde ich da definitiv mitsingen. Laut. Betrunken. Mit kleinen Melodien und eigentlich ziemlich reduziert, schaffen es die Herren hier einen kleinen Hit unter das willige Konsumentenvolk zu werfen.  Mein Lieblingssong auf der EP!

Den Abschluss bildet mit “Übers Land” ein (natürlich) folkiger Indiepop-Song, der dich ebenso packt, wie der Rest der Songs.

Insgesamt fühlt sich diese EP wie ein akustisches Schulterklopfen und ein High Five auf das Leben an. Schön!

Von dieser entspannten Musik würde ich mir momentan viel mehr wünschen. Mehr Gefühl und einfach Spaß an dem was man da macht und weniger verkrampfter Szenequatsch. Danke Jungs!

 

Neu2

  1. Am Ende war nicht alles schlecht
  2. Die Momente danach
  3. Wie das wohl wär
  4. Übers Land

 

4.8