Snail – Feral (25.09.2015, Small Stone Records)

Snails fünfte Veröffentlichung und ihr vierter Longplayer steht ganz in der Tradition der vorigen Alben. Selten ist eine Band über einen so langen Zeitraum ihrem Stil so treu wie Snail.

Der Opener „Building A Haunted House“ beginnt mit einem schleppenden Beat und psychodelischen Klängen. Soweit nicht überraschend. Der Sound ist sauber und klar differenziert, wenn auch für meinen Geschmack zu mittenbetont. Das ist und bleibt aber Geschmackssache. Ungeachtet dessen, dass der Song mit ca. viereinhalb Minuten nicht besonders lang ist, zieht er sich doch etwas in die Länge. Sehr abwechslungsreich geht es leider nicht zur Sache.

Etwas flotter geht es da bei der nächste Nummer zu Werke. „Smoke The Deathless“ beginnt mit einem treibenden Shuffle und rollender Bassline. Das Zusammenspiel von Rhythmus- und Leadgitarre bringt Leben in die Bude. Dezente Rhythmuswechsel lockern den Song insgesamt auf.

„A Mustard Seed“ läuft auch flüssig von der Hand. Straighter Beat und treibende Rhythmusgitarre halten die Geschichte am Laufen, während die Leadgitarre hier und da ein paar Licks einstreut. Die Lyrics laufen mir fast zu weit im Hintergrund, hier wäre es schön gewesen Wert auf eine bessere Verständlichkeit zu legen.

Die längste Nummer der Scheibe, „Thou Art That“, bringt über zehn Minuten auf die Uhr. Eine angezerrte Leadgitarre mit leichter Bassbegleitung und einsamen Schlägen auf dem Ridebecken leiten den Song ein. Langsam steigen die weiteren Instrumente mit ein und der Gesang beginnt. Viel Abwechslung bietet diese Nummer leider nicht und dadurch schleichen die gut zehn Minuten nur so dahin.

Etwas fixer geht es wieder bei „Born In Captivity“ zu. Die Stimmung die dieser Song erzeugt ist zwar interessant aber doch etwas undefiniert. Leider macht der zu stark geratene Effekt auf den Vocals die Stimmung etwas zunichte. Die gute Arbeit an den Drums soll allerdings nicht unerwähnt bleiben.

Der ruhige Einstieg in „Derail“ erinnert schon fast an Jazz, bevor es dann doch etwas mehr zur Sache geht. Die ruhige Grundstimmung hält sich aber durch den ganzen Song durch. Das Klangbild wird gegen Ende opulenter, kratzt aber auch an der Grenze zum übertriebenen.

Apropos übertrieben, die über acht Minuten von „Psilocybe“ ziehen sich. Es fehlt an Abwechslung und die eingestreuten Geräusche am Ende des Songs wirken deplatziert.

Ein recht jazzig geratener Start überrascht bei der letzten Nummer der Scheibe. „Come Home“ ist zwar etwas abwechslungsreicher, hat aber auch seine Längen. Gegen Ende des Songs nervt ein zu häufig wiederholter Zwischenpart, bevor ein doch recht harmonisches Ende den Song abrundet.

Für Fans der Band ist die Scheibe wahrscheinlich ein absolutes „must have“ und auch Freunde des gepflegten Psychodelic Stoner/Doom Metal werden Gefallen an der Scheibe finden.

 

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Tracklist:

  1. Building A Haunted House
  2. Smoke The Deathless
  3. A Mustard Seed
  4. Thou Art That
  5. Born In Captivity
  6. Derail
  7. Psilocybe
  8. Come Home

 

3.2