Palila – Rock’n’Roll Sadness (Kapitän Platte, 12.11.2021)

Palila haben mit ihren letzten beiden Veröffentlichungen durchaus Spuren in unserer Redaktion hinterlassen (siehe hier und hier). Und das zu Recht. Gerade bei uns „alten Hasen“. Denn das Trio klingt doch immer ein bisschen nach „guter alter Zeit“. Ein bisschen nach Indie, ein bisschen nach Alternative Rock bzw. Grunge, ein bisschen nach Recken wie Wilco oder Dinosaur Jr. Manchmal auch ein wenig wie Neil Young im Indie-Format. Liegt vielleicht auch an der etwas näselnden Stimme, wer weiß.

Was allerdings feststeht: das offizielle Debütalbum „Rock’n’Roll Sadness“ hat was! Ich muss gestehen, als es nur nebenbei ein wenig durchlief, konnte es mich kaum packen. Aber mal in Ruhe und voller Aufmerksamkeit in den Player geschoben und schon – zack – war es um mich geschehen.

Schöner, knirschender Rocksound, gerne etwas melancholisch oder zurückhaltend im Ton. Versehen mit poppigen Melodien und eingängigen Gesangslinien. Immer ein kleines bisschen schräg, aber stets sympathisch. Das ist nix für die große Bühne, sondern für die kleineren, ranzigen Schuppen mit dem umso besseren Publikum.

Kleine, etwas schrammelige Songs wie „Swim Or Drown“, „Rough“, „Sapphire“ oder „Easy On The Drinks“ entfalten hier sicher vollends ihre Wirkung, sorgen aber natürlich auch zu Hause für feistes Grinsen. Entspannte Nummern wie das zurückhaltende „Take Turns“ oder das abschließende „Hitchhiker“ bringen ein paar Kontraste mit rein. Und immer wieder beweisen Palila ein Händchen für zwar etwas unauffällige, aber feine Melodien, die einen behutsamen an der Hand nehmen, selbst wenn es auch mal etwas krachender wird.

Ja, auch der Einstand über die volle Länge ist zweifelsohne gelungen!

 

Trackliste:
1. NY Family Plans
2. Swim or Drown
3. Brother Sister
4. Nemesis
5. Sapphire
6. Take Turns
7. Rough
8. Rain Again
9. One Soul
10. Rock’n’Roll Sadness
11. Easy on the Drinks
12. Hitchhiker

 

 

Photo-Credit: Thomas Duffé

 

4.3