OST – Flag Day [Eddie Vedder, Glen Hansard, Cat Power] (Seattle Surf & Republic Records, 29.10.2021)

Unvergessen ist der Film „Into The Wild“ von 2007 nicht nur wegen seiner tollen Landschaftsbildern und der spannenden Handlung, sondern auch wegen der tollen Musik dazu. Die Kombination „Filmemacher Sean Penn und Musiker Eddie Vedder“ hat damals einfach wunderbar funktioniert. Tut es das auch beim neuesten Penn-Film „Flag Day“? Zu den bewegten Bildern kann ich nichts sagen, da ich sie noch nicht gesehen habe. Aber zumindest liegt mir mittlerweile der Soundtrack in physischer Form vor.

Dieses Mal hat sich Pearl-Jam-Frontmann Eddie Vedder mit Glen Hansard und Cat Power zusammengetan und das Trio hat 13 Songs für „Flay Day“ zusammengetragen. Sieben davon stammen gemeinsam von Vedder und Hansard, je einer von den beiden Herren solo, vier von Frau Power. Und nicht zu vergessen: bei zwei Titeln ist auch Eddie Vedders Tochter Olivia zu hören. Wie passend für einen Film, der von einer Vater-Tochter-Geschichte handelt.

Und mit genau diesem Thema starte auch dieses Album. „My Father’s Daughter“ ist eine einfühlsame und einnehmende, von Olivia Vedder gesungene Ballade, welche die Richtung für die folgenden 47 Minuten vorgibt. Meist handelt es sich um sparsam instrumentierte Songwriter-Stücke ohne großen Bombast und einem angenehm geringen Kitsch-Faktor. Gerade die beiden Herren Vedder und Hansard geben sich mit ihren recht unterschiedlichen Stimmen die Klinge in die Hand, was für recht unterschiedliche Klangnuancen sorgt. Das Duett „Tender Mercies“ gehört dabei allerdings zu den Highlights der Compilation. Eine lebhafte, fein arrangierte Ballade.

Die Stücke von Cat Power gehen einen etwas anderen Weg. Sie klingen wesentlich atmosphärischer, bisweilen etwas bruchstückhaft. Man merkt, dass insbesondere „I Am A Map“ als reine Soundtrack-Nummer gedacht war, genauso wie das vom lautmalerischen Gesang lebende „Rather Be Home“ von Eddie Vedder. Am Ende setzt die Musikerin mit „Dream“ einen feinen Schlusspunkt. Auffällig ist auch das R.E.M.-Cover „Drive“ von Eddie Vedder sowie das von seiner Tochter vorgetragene „There’s A Girl“, das etwas melancholisches, verrauchtes Bar-Feeling verbreitet.

Zusammenfassend läuft die Musik von „Flag Day“ doch gut rein und bietet sich als Untermalung für unbehagliche Herbst- und Wintertage geradezu an.

 

Trackliste:
1. My Father’s Daughter (Olivia Vedder, Eddie Vedder, Glen Hansard)
2. Flag Day (Eddie Vedder, Glen Hansard)
3. I Think Of Angels (Cat Power)
4. Tender Mercies (Glen Hansard, Eddie Vedder)
5. Rather Be Home (Eddie Vedder, Glen Hansard)
6. I Am A Map (edited) (Cat Power)
7. As You Did Before (Glen Hansard)
8. There’s A Girl (Olivia Vedder, Eddie Vedder, Glen Hansard)
9. I’ll Be Waiting Eddie (Eddie Vedder, Glen Hansard)
10. I Will Follow (Cat Power)
11. Wave (Glen Hansard, Eddie Vedder)
12. Drive (Eddie Vedder)
13. Dream (Cat Power)

 

 

Photo-Credit:  Josh Klinghoffer

 

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