Demon Head – Hellfire Ocean Void (Svart Records, 22.02.2019)

„Diabolic Rock” spielen die Dänen Demon Head gemäß ihrer Selbstbeschreibung. Da man ihre Musik eh nicht so einfach in eine zu enge Schublade stecken kann, lassen wir das doch einfach mal stehen. Geht klar.

Denn düster mit entsprechender Ausstrahlung sind die Songs der Band schon. Das Flair des Doom schwingt mit, die Musik schielt aber viel mehr Richtung archaischem Heavy Rock. Twin-Gitarren-Melodien der Thin-Lizzy-/Wishbone-Ash-Schule findet man hier zuhauf. Der Sänger genießt es im Pathos des frühen Danzig zu baden. Und man braucht sich nicht zu wundern, wenn auch mal ein Hauch von altem Gruftie-Muff zu spüren ist. Ganz besonders beim Titel „Strange Eggs“.

Das lässt „Hellfire Ocean Void“, das dritte Album Band, an „Sister“, die Abschiedsvorstellung der Schweden In Solitude, denken. Die Atmosphäre ist ähnlich, der Sound vergleichbar knarzig und vermeintlich „echt“ bzw. authentisch.

Das würde aber alleine nicht reichen, wenn nicht auch die Lieder passen würden. Und die kommen an sich ganz gut rüber, auch wenn es teilweise etwas an der Griffigkeit mangelt. Aber das reißt man dafür immer wieder mit seinem engagierten Spiel raus, auch wenn nicht alles restlos begeistert. So hätte es den langen Instrumentalpart von „In The Hour Of The Wolf“ nicht wirklich gebraucht. Die lässig treibende Nummer an sich fetzt. Dafür haut man mit dem überlangen Abschluss „Mercuty & Sulphur“ ordentlich einen raus. Heulender Gesang, steigernde Dynamik, Wehmut, Atmosphäre und knackiger Rock. Voilá, fertig ist ein kleines Epos. Da jeder Titel ein wenig anders ist, gibt es in den rund 40 Minuten doch einiges zu entdecken.

Am Ende ein recht nett klingendes Album mit okkultem Flair, welcher sich glücklicherweise in den Texten nicht so manifestiert!

 

Trackliste:
1. Rumours
2. The Night Is Yours
3. A Flaming Sea
4. In the Hour of the Wolf
5. Labyrinth
6. Strange Eggs
7. Death’s Solitude
8. Mercury & Sulphur

 

3.8