Mit seinem Einstand „Celebration“ auf Pelagic Records im letzten Jahr machte das britisch-finnsiche Duo Nyos klar, dass es zu den etwas spezielleren Acts auf einem eh schon etwas speziellen Label zählen. Ihre krautrockige Instrumentalmusik, die wild zwischen Math-, Prog- und Postrock hin und her springt und sich so gar nicht in eine Schublade pressen lassen möchte, klingt schon ziemlich verschroben, aber auch irgendwie interessant. Das gilt natürlich auch für die bereits sechste Band-Veröffentlichung „Waterfall Cave Fantasy, Forever“.
Im Mittelpunkt stehen wirbelnde, nicht selten polyrhythmische Schlagzeugrhythmen von Tuomas Kainulainen, über die Gitarrist Tom Brooke seine Tonzauberei legt. Das mal atmosphärisch, dann wieder nervös zappelnde Texturen oder auch mal richtig kraftvoll, fast schon metallisch zupackend, wie bei „There’s A Skeleton Inside Me“. Man hört regelrecht die unglaubliche Spiel- und Experimentierlaune der beiden Herren raus. Dass manches etwas chaotisch wirkt, liegt wohl in der Natur der Sache oder ist gar wirklich gewollt, wie zum beim abschließenden Math-artigen „Kintsugi Livestyle“.
Am spannendsten sind Nyos aber dann, wenn man die Intensität steigert und seinen Blick ins Postrock-Lager schweifen lässt oder gar in Neu!-Dimensionen vorstößt, wie beim fast schon etwas jazzig ausklingenden „Butter“ oder auch dem ebenso etwas längeren „Pillow Fight“. Recht fein ist ebenfalls das rockige von wild rollenden Drums angefeuerte „Follow The Hawk Moth“, das die spleenige Seite des Duos noch etwas stärker betont.
Zu entdecken gibt es auf „Waterfall Cave Fantasy, Forever“ also einiges. Das muss nicht immer gleich schlüssig sein, aber langweilig wird es auch nicht.
Trackliste:
1. Kuusi
2. Follow The Hawk Moth
3. Butter
4. Pillow Fight
5. It Flew Until It Fell
6. There’s A Skeleton Inside Me
7. Kintsugi Lifestyle
Photo-Credit: Javier Martin / Romo Limbo Agency