NYOS – Celebration (Pelagic Records, 08.04.2022)

„Celebration“ ist das fünfte Album des finnischen Instrumentalduos NYOS. Und wenn sie damit etwas feiern, dann ihre unglaubliche Spiel- und Experimentierlaune. Damit lassen sich die beiden Herren in keine Schublade pressen. Zwischen Math- und Postrock, Noise, krautigen Parts und wilden, polyrhythmischen Drumkaskaden bewegt man sich auf recht eigentümlich Art und Weise.

Beim ersten Hören muss man sich erst einmal einfinden, wenn einem das Schlagzeug nervös ums Hirn wirbelt und ein verhaltener Keyboardteppich versucht dazu Stimmung zu verbreiten. Große Kontraste, die hier um die Aufmerksamkeit des Hörers buhlen und anfangs so gar nicht zusammenpassen wollen. Das wird mit der Zeit aber anders, die Stücke auch stets interessanter. Oder ist es gar eine Art Gewöhnungseffekt?

Gerade das etwas an Neu! erinnernde „Tucano“, das irgendwie melancholisch beruhigende, aber doch abgründige „Cloudberry“ oder das fröhlich tänzelnde „Rosario“ ziehen ziemlich in den Bann. „Light“ steht mit seinen synkopischen Schlagzeugwirbeln wunderbar für das Album und „Surface“ zieht einen mit anfangs maschinell glimmenden Klangflächen nochmal richtig und runter und klatscht einen am Ende gegen die Wand.

Kein einfaches, aber allemal spannendes Album weitab vom kuscheligen Postrock-Mainstream.

 

Trackliste:
1. First Take
2. Light
3. Something Good
4. Tucano
5. Cloudberry
6. Gold Vulcan
7. Rosario
8. Surface

 

 

Photo-Credit:  Javier Martin Romo / Limbo Agency
3.8