Metal Allegiance – Volume II: Power Drunk Majesty (Nuclear Blast, 07.09.2018)

Wenn man im Metal-Sektor den Begriff Supergruppe vergeben müsste, dann trifft dieser im Moment wahrscheinlich am besten auf die Metal Allegiance zu. Zum Stammpersonal dieser Band gehören Alex Skolnick, Mark Menghi, Mike Portnoy und David Ellefson. Hinzu kommt zu jedem Song ein neuer Sänger. Diesmal sind unter anderem John Bush, Bobby Blitz Ellsworth, Max Cavalera und Floor Jansen dabei.

Das Problem solcher Alben ist dann oft die musikalische Zerissenheit. Ein Umstand welchen man auch auf dem zweiten Album “Volume II: Power Drunk Majesty“ der Metal Allegiance vorfindet.

Anstatt sich einen eigenen Stil zuzulegen und dann eben die Sänger hinzuzufügen haben sich Mike Portnoy und Co. wohl gedacht, man nimmt den Sänger und schreibt ihm einen Song auf den Leib. Für ein oder zwei Songs mag das gehen, ein komplettes Album wird dann schnell zum Stückwerk!

„The Accuser“ wird von Trevor Strnad (The Black Dahlia Murder) eingesungen. Slayer und Exodus standen hier wohl Pate, denn der Song klingt wie ein Bastard dieser beiden Bands. Als Opener für das Album funktioniert er aber super. Schnell, hart und auf die Zwölf!

„Bound By Silence“ kommt mit der Stimme von John Bush (Armored Saint) im Midtempo angeflogen. Leider hat man beim Songwriting irgendwie einen prägenden Refain vergessen und somit kommt der ansonsten ganz schicke Song leider nicht aus dem Quark.

„Mother Of Sing“ wird von Overkill-Goldkelchen Bobby Blitz Ellsworth gesanglich veredelt und, was soll man sagen, der Song klingt wie eine moderne Version von Overkill. Rasendes Tempo, Punk und keifender Gesang. Bester Song bisher!

Accept-Shouter Mark Tornillo wurde für „Terminal Illusion“ vor das Mikrofon gezerrt. Der Song ist ein wenig zweigeteilt. Singt Tornillo, klingt es nach Accept, singt er nicht, klingt es nach Thrash Metal. Irgendwie seltsam!

„King With A Paper Crown“ ist ein wenig langweilig geraten. Johan Hegg (Amon Amarth) singt so wie er halt immer singt, aber bei seiner eigenen Band knallt das irgendwie mehr. Trotz instrumentaler Wucht ist der Song irgendwie ein Lückenfüller.

Als Unterlage für seinen Gesang bekommt Max Cavalera Tribal-Drums, was auch sonst. Und der Rhythmus wird auch konsequent, mit einer kleinen Unterbrechung, bis zum Ende des Tracks durchgezogen. Gähn!

Troy Sanders singt sonst bei Mastodon und nun hier den Song „Liars & Thieves“. Spätestens hier merkt man, dass die Haupakteure hier wohl ein wenig Resteverwertung betreiben. Das Riff ist so alt, das gammelte bestimmt schon ein paar Jahre in der Schublade von Alex Skolnik rum.

Glücklicherweise folgt dann mit „Impulse Control“ der beste Song von „Volume II: Power Drunk Majesty“. Death-Angel-Sänger Mark Osegueda gibt alles, und auch musikalisch stimmt hier viel. Refrain und Riff sitzen. Gut!

Zum Abschluss gibt es dann den zweiteiligen Titeltrack „Power Drunk Majesty“. Teil eins wird wieder von Osegueda gesungen und im zweiten Teil bekommen wir Floor Jansen zu hören. Die beiden Teile sind komplett unterschiedlich. Zunächst wird ordentlich gethrasht und im zweiten Teil geht es gesetzter zu.

Fazit: Tja, es sind ein paar nette Songs auf  „Volume II: Power Drunk Majesty“, allerdings auch ein paar Langweiler. Das Album ist in sich etwas zerrissen und kann mich über die komplette Spielzeit nicht überzeugen!

 

1. The Accuser (feat. Trevor Strnad)
2. Bound by Silence (feat. John Bush)
3. Mother of Sin (feat. Bobby Blitz)
4. Terminal Illusion (feat. Mark Tornillo)
5. King with a Paper Crown (feat. Johan Hegg)
6. Voodoo of the Godsend (feat. Max Cavalera)
7. Liars & Thieves (feat. Troy Sanders)
8. Impulse Control (feat. Mark Osegueda)
9. Power Drunk Majesty (Part I) (feat. Mark Osegueda)
10. Power Drunk Majesty (Part II) (feat. Floor Jansen)

 

https://metalallegiance.com/

3.5