Lizzard – Eroded (Pelagic Records, 19.02.2021)

Das überrascht jetzt. Eigentlich ist das einheimische Label Pelagic Records für meist recht sperrige Musik im Postrock-/Metal-Bereich bekannt. Das französische Trio Lizzard klingt dagegen schon regelrecht luftig und über weite Strecken angenehm zugänglich, ohne anbiedernd zu wirken.

Lizzard spielen modernen, alternativen Rock mit dezenten Stoner- und Prog-Referenzen, der durchaus mal deftig metallisch poltern darf. Kräftige Riffsalven im Fahrwasser von Gojiro und hypnotische Bassgrooves á la Tool stehen hier wie selbstverständlich neben melancholischen Klangflächen und eingängigen Melodien. Fans von Truppen wie Karnivool, A Perfect Circle oder Soen dürfte an „Eroded“ also durchaus ihre Freude haben.

Aber das nur mal so grob zur Einordnung. Denn Lizzard spielen recht eigenständig ihre Songs, welche zwar mit spielerischen Kabinettstückchen aufwarten (vor allem die kräftigen Drums beeindrucken immer wieder), aber niemals unnötig in die Breite gehen. „Kompakt“ könnte man da wohl sagen.

Den Spagat zwischen Eingängigkeit und Anspruch vollführt das Trio mühelos, was Nummern wie das anfangs nervös wirkende „Haywire“ oder das enorm dynamische „Blue Moon“ zeigen. Dabei folgen Lizzard keinem „Schema F“. Jeder Song setzt etwas andere Schwerpunkte, die von modern-harten Groove-Rockern wie „Blodown“ bis zum düster-atmosphärischen Titeltrack reichen.

In Szene gesetzt wird das Ganze von einer knackigen, aber stets transparenten Produktion, welche das Album im angenehmen Glanz erstrahlen lässt. Was bleibt am Ende noch zu sagen? Geheimtipp!

 

Trackliste:
1. Corrosive
2. Blowdown
3. Haywire
4. Flood
5. Hunted
6. The Decline
7. Eroded
8. Usque Ad TERRAM
9. Blue Moon
10. Inertia
11. Avalanche

 

4