Kairon; IRSE! – Ruination (Svart Records, 03.02.2017)

Irgendwas muss da im Wasser sein, in Finnland. Wo sonst ist die Fülle an durchgeknallten Bands dort sonst zu erklären? Schon der Bandname ist an Kairon; IRSE! seltsam. Aber das irgendwie faszinierende Artwork ist schon mal ein guter Fingerzeig in welche Richtung es geht: Psychedelic Rock!

Sphärische Sounds mit nicht nur dezenten Anklängen an den frühen Progressive Rock. Einflüsse aus dem Psychedelic Pop der 60er, aber auch an die Shoegazing-Szene der späten 80er. Alles klingt irgendwie etwas angetrunken und komplett aus der Zeit gefallen. So lässt sich „Ruination“ schon mal gar nicht irgendwo einordnen. Das ist dann wohl echter, alternativer Rock.

Die ersten beiden Tracks sind gleich mal ein knapp halbstündiger Taumel durch bunten Nebel mit seltsamen Gesangsharmonien, altmodischen wilden Saxophon-Soli, krautrockigen Einschüben und altmodischen Synthie-Flächen. Musik zwischen weichen Klangteppichen und dezenten Ausbrüchen. Irgendwie ist man da schon etwas geplättet, wenn „Sinister Waters II“ mit perlenden Keyboards dem Ende entgegen treibt.

Die folgenden „Llullaillaco“ und „Starik“ sind da schon etwas handfester. Der Fuzz-Rock bricht hier vollends durch und wird durch den neben sich stehenden Gesang aufgefangen. Mag irgendwie nicht so recht mitreißen. Am besten sind Kairon; IRSE! wenn sie einfach nur instrumental vor sich in musizieren. Das darf gerne mal auch wie eine Jam-Session wirken, wenn das Endergebnis wie „Porphyrogennetos“ klingt.

Wirklich einfach machen es einem die Finnen nicht. Aber wer etwas für abseitige Musik und retrohaften Psych-Rock steht, der kann sich in dieses Ding verbeißen.

Trackliste:
1. Sinister Waters I
2. Sinister Waters II
3. Llullaillaco
4. Starik
5. Porphyrogennetos
6. Ruination

3.5