John Newton und Johnny Healey – wer sind die beiden denn jetzt bitte schon wieder?
Na ganz einfach, die beiden Herren verbergen sich hinter dem Alternative-Rock Duo John, welches sich aus Südlondon stammend zur Aufgabe gemacht hat, uns mit ihrem derben Gesang und der eher minimalen Instrumentalisierung die Leviten zu lesen, was ihnen bisher hervorragend gelungen ist.
Frontmann bzw. in diesem Fall eher “Backmann” John (hämmert er doch neben dem Gesang auf das Schlagzeug) und Johnny an der Gitarre konnten bereits vor zwei Jahren mit der ersten LP “Nocturnal Manoeuvres” auf sich aufmerksam machen und hiermit die Top 75 der britischen Albumcharts stürmen.
Nun ist also der Nachfolger “A Life Diagrammatic” erschienen, der mich fragend dastehen lässt – nämlich damit, warum ich bisher noch nichts von John gehört habe.
Das Duo verbindet nämlich genau das, was ich so an der britischen Musik liebe… nämlich die Mischung aus derbem akzentuierten Gesang und minimalistischem Sound.
Bereits der Opener “At Peacehaven” holt mich dahingehend direkt ab – schön groovig auf der einen und dennoch explosiv auf der anderen Seite. Aber nicht nur hier zeigt sich die gelungene Mischung aus Sanftmut und Druck… auch die folgenden neun Nummern schlagen in die gleiche Kerbe.
Inhaltlich beschäftigen sich die beiden auf “A Life Diagrammatic” mit den Themen des alltäglichen Lebens, ob es nun nicht gewollte Veränderungen oder auch die regelmäßigen Grenzen sind, an welche jeder/jede persönlich stößt. Das Verkriechen bzw. die geistige Stagnation ist hier wahrlich ein falscher Begleiter.
Musikalische Begleitung bzw. Unterstützung haben sich die beiden übrigens bei “Riddley Scott Walker” und “Media Res” geholt, wo niemand geringerer als der Ex-Magazine bzw. Bad Seeds-Mann Barry Adamson mit von der Partie ist. Wer genauer hinhört, wird bei der zweitgenannten Nummer sogar die Stimme des britischen Komikers Simon Pegg hören.
Ich tue mich ein wenig schwer, hier einen Song speziell hervor zu heben, da mir eigentlich alle Nummern auf “A Life Diagrammatic” gefallen – hier haben John quasi richtig gut abgeliefert.
Macht euch einfach selber ein Bild… meinen Segen habe die Briten auf jeden Fall – ich gönne mir direkt nochmal eine Runde!
Titel:
1. At Peacehaven
2. Media Res
3. Côte D’Adur
4. A Submersible
5. A Whole House
6. Service Stationed
7. Construction Site/Summer_22
8. Trauma Mosaic
9. Riddley Scott Walker
10. The Common Cold
Foto Credit: Paul Grace