Havemeyer – Slacker (Crazysane Records, 03.03.2023)

Wenn man auf etwas Namedropping steht, könnte man ja die Stuttgarter Die Nerven ins Rund werfen. Schließlich trommelt deren Schlagwerker Kevin Kuhn bei Havemeyer und ihr langjähriger Tontechniker Dennis Jüngel spielt hier Gitarre und produzierte das Debütalbum „Slacker“. Musikalisch geht es aber in eine ganz andere Richtung.

Havemeyer spielen Indierock mit Postrock-Schlagseite in Sachen Sound. Soll heißen, hier treffen kleine, sympathische Indiesongs auf Shoegaze-artige Klangflächen, die einiges an Atmosphäre verbreiten. Das klingt oftmals angenehm introvertiert bis intim, dann wieder fein sonnendurchflutet und beschwingt. „Hold The Line“ ist ein Beispiel für letzteres. Keine Musik, mit der man die Welt aus den Angeln reißt, aber das dürfte auch nicht das erklärte Ziel der Band sein.

Viel mehr spielen hier ein paar sympathische Freaks auf, die sich in den eigenen Tönen baden und ihre kleinen Geschichten erzählen. Die können mal hallig verträumt klingen wie bei „Vanashing“, sich angenehm überschlagend wie bei „Moonlight“ oder überraschend flott nach vorne gehend („Swim“). Jeder Song hat sein eigenes Flair, auch wenn sie alle einer ähnlichen Linie folgen.

Mit den 33 Minuten von „Slacker“ ist Havemeyer ein nettes, kleines Debütalbum gelungen, welches bestens ins Programm des kleinen Liebhaber-Labels Crazysane Records passt.

 

Trackliste:
1. Vanishing
2. Hold The Line
3. Headlines
4. Wave It Off
5. Moonlight
6. Pick Me Up
7. Breathless
8. Swim
9. Two Weeks

 

3.8