Insomnium 2022. From left Jani Liimatainen (guitar), Markus Vanhala (guitar), Niilo Sevänen (vocals and base), Ville Friman (guitar), Markus Hirvonen (drums). Century Media Records. Photo by Terhi Ylimäinen

Insomnium – Anno 1696 (Century Media, 24.02.2023)

Die Finnen Insomnium melden sich mit einem neuen Album zurück. Nach der tollen, aber viel zu kurzen EP „Argent Moon“ gibt es nun wieder einen kompletten Longplayer.

„Anno 1696“ basiert auf einer Kurzgeschichte welche Sänger Niilo Sevänen geschrieben hat. Der Text der Geschichte liegt wohl auch bei einigen Versionen des Albums bei. Also, aufpassen, wer das komplette Paket besitzen möchte, der sollte schauen, dass die Kurzgeschichte beiliegt. Diese ist nämlich lesenswert. Sevänen setzt seine Story in das Mittelalter Finnlands und er verbindet Hexenverfolgung mit einer an Hunger leidenden Bevölkerung.

Diese düstere Story ist natürlich ein perfektes Ausgangsmaterial für den melancholischen Death Metal von Insomnium. Aber, nochmal aufgepasst, die Band legt härtetechnisch ein paar Pfund obendrauf und bedient sich bei sich selbst und gräbt ihre Wurzeln wieder aus. So gibt es Songs welche deutliche Referenzen an die frühen Alben der Band herausklingen lassen.

Der Titelsong „1696“ bedient sich, grade in den ersten Takten, bei finnischer Folklore aus welcher dann einer der besten Insomnium-Songs bisher erwächst. Sakis Tolis (Rotting Christ) verfeinert mit seiner Stimme die bereits ausgekoppelter Single „White Christ“.

„Lilian“ ist der Song von „1696“, welcher vielleicht am schnellsten ins Ohr geht. Bei dem eingängigen Lied hat man vielleicht mal zu den Landsmännern von Amorphis hinübergeschaut. Was ja kein Fehler sein kann. Klasse!

Das abschliessende „The Rapids“ zeigt dann nochmal die ganze Bandbreite von Insomnium. Melacholie, gepaart mit Melodie und Blastbeats!

Großes Kino!

 

1. 1696
2. White Christ
3. Godforsaken
4. Lilian
5. Starless Paths
6. The Witch Hunter
7. The Unrest
8. The Rapids

https://insomnium.net/

 

Foto: CenturyMedia
4.4