Dass melodischer Hardcore mit politischen Inhalten keine Neuheit ist, ist soweit bekannt. Aber umso geiler ist es, wenn eine Band wie Great Collapse, die sich aus Leuten von Strike Anywhere, Rise Against, Nations Afire und Set Your Goals zusammensetzt, das so konsequent und wütend fortsetzt.
Schon beim Opener “A Tale of Two Cities” weiß man nicht, ob man sich in den nächsten Pit oder die nächste Hackfressendemo in einer ostdeutschen (natürlich auch regelmäßig in westdeutschen Städten anzutreffen) Stadt werfen will. Das Gefühl eigentlich schon die ständige Spitze des politischen Eisberges erreicht zu haben wiederholt sich seit einigen Jahren konsequent von Woche zu Woche. Geht nicht schlimmer? Na dann warte mal was sich der aus Bildzeitung und AfD/CDU mutierte besorgte Bürger nächste Woche wieder ausdenkt. Oder warte!? Man muss gar nicht so lange warten, sondern braucht einfach nur abwarten bis der nächste Politiker einen Geistesblitz hat und nach rassistischen Ausschreitungen einen Einreisestopp für die Angegriffenen fordert. Hört sich sauer an? Bin ich auch. Und Great Collapse auch. Und das ist gut so!
Ich bin in den letzten Jahren kein großer Freund der einfachen Parolen a la ZSK und Co. gewesen, aber wie befreiend es einfach sein kann, wenn so eine geschätzte Amiband mit
“Listen! Nazi! Never Again!”
um die Ecke kommt. Scheinbar kannst du dem “Mitten im Leben”-Ronny auch nicht mit einer sozialwissenschaftlichen Ausarbeitung über die Nachteile von Rassismus kommen, sondern musst ihm einfach mitten in sein solariumgebräuntes Gesicht schreien was du von ihm hälst. “Da du Pisser! Verstanden?”
Klar haben wir es bei Songs wie “Southern Exorcism” mit der amerikanischen Variante von diesem Problem zu tun, aber es ist ja auch egal ob amerikanscher, deutscher oder türkischer Fascho. Die internationale Solidarität unter Leuten, in diesem Fall die Hardcore/Punkszene, die ein gemeinsames Verständnis von Toleranz und Menschlichkeit hat, funktioniert grenzenlos. Genau wie der Sound dieser Band.
Ich bin mittlerweile satt. Satt von diesem ganzen Scheiß, der da auf uns und vor allem die direkt Betroffenen einprasselt. Jeder sollte mithelfen Bewusstsein zu schaffen. Bewusstsein für diese Scheiße, die auf der ganzen Welt passiert. Trump und Leute im Klansoutfit sind ihr Antrieb, Hardcore ihr Ventil und ihr Lautsprecher. Danke, dass ihr ihn nutzt! Kaufempfehlung für jeden Freund von melodischem Hardcore, Punkrock und für jeden der im Moment genauso schlecht gelaunt ist wie ich.
- A Tale of Two Cities
- Who Makes
- Atomic Calender
- Meltdown!
- An Injury to One
- Southern Exorcism
- Forest for the Trees
- Colony Blackout
- Pretty Wreckage
- Patient Zero Comes Home
- Escape Velocity
Great Collapse live auf Tour:
26.01.2018 DE Wermelskirchen – Ajz Bahndamm Wermelskirchen*
27.01.2018 DE Braunschweig – B58*
28.01.2018 DE Zwiesel – Jugendcafe Zwiesel*
29.01.2018 DE Leipzig – Conne Island*
31.01.2018 DE Berlin – Badehaus Berlin*
01.02.2018 DE Hamburg – Knust Hamburg#
02.02.2018 DE Cologne – Palladium Köln (Family First Festival)+
03.02.2018 DE Neunkirchen – Stummsche Reithalle*
04.02.2018 BE Mechelen – De Club
05.02.2018 UK London – New Cross Inn
06.02.2018 UK Bristol – Exchange
07.02.2018 UK Brighton – Sticky Mike’s Frog Bar
08.02.2018 FR Paris – L’Espace B 09.02.2018 DE Lindau – Club Vaudeville
10.02.2018 AT Linz – Kultur Gasthaus Auerhahn Linz
11.02.2018 SI Ljubljana – Gala Hala
12.02.2018 AT Wiener Neustadt – Jugend- und Kulturhaus TRIEBWERK
13.02.2018 CZ Prague – Eternia Smichov
14.02.2018 DE Koblenz – Circus Maximus
15.02.2018 DE Hannover – MusikZentrum Hannover%
16.02.2018 DE Hamburg – Logo Hamburg%
17.02.2018 DE Essen – Zeche Carl%
* w/ Shoreline
# w/ Dave Hause
+ w/ Boysetsfire
% w/ Rogers
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